(www.german-foreign-policy.com)- Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst (BND) nutzen für ihre Personalwerbung eine formal unabhängige Meinungs- und Marktforschungsreinrichtung aus Berlin. Zu den Serviceleistungen, die das Hauptstadt-Institut "trendence" für die deutschen Streitkräfte und die deutsche Auslandsspionage erbringt, zählt unter anderem die Entwicklung von Propagandabotschaften, die die gewünschten Zielgruppen "rational und emotional begeistern" sollen. Grundlage der Tätigkeit des Instituts sind Befragungen unter Schülern und Hochschulabsolventen, die darin sowohl über ihre "Präferenzen" hinsichtlich der Arbeitgeberwahl als auch über ihr "Kommunikationsverhalten" Auskunft geben. Auf dieser Basis erstellt "trendence" dann sogenannte Rankings der beliebtesten Arbeitgeber, die wiederum von Bundeswehr und BND für Personalwerbemaßnahmen genutzt werden. Die aktuell ermittelten Ergebnisse der Schüler- und Absolventenbefragungen widersprechen eklatant den Einschätzungen einer von den deutschen Streitkräften selbst erarbeiteten "Jugendstudie".
Auslandseinsätze, Affären - und dann wird zum 1. Juli auch noch die Wehrpflicht ausgesetzt. Wer mag sich da noch "eine starke Truppe" nennen? Die Bundeswehr hat sich deshalb einen neuen Werbeslogan zugelegt. Der allerdings wirft ganz eigene Fragen auf... > lesen
Solidarität der reichen Staaten, auch ohne besonderen Vorteil für Deutschland Krieg ist ausdrücklich Mittel bundesdeutscher Politik Auch Atommacht Pakistan soll Einsatzgebiet der Bundeswehr werden
De Maizière im Bundestag: Künftig wohl noch mehr Auslandseinsätze (Foto: dpa)
Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat im Bundestag um breite Unterstützung der geplanten Bundeswehrreform geworben. Der CDU-Politiker sagte in einer Regierungserklärung im Bundestag, gerade eine Armee ohne Wehrpflicht brauche Rückhalt in der Öffentlichkeit. Es sei eine gute Tradition, dass es in den grundlegenden Entscheidungen zur Sicherheitspolitik großes Einvernehmen von Regierung und Opposition gebe und gegeben habe.
"Zurückhaltung und Verlässlichkeit"
De Maizière wies auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen für die Streitkräfte hin. Deutschland wolle ein starker, verlässlicher Partner in der Welt sein, betonte er. Und Wohlstand verpflichte. Daraus resultiere internationale Verantwortung und Solidarität - auch bezüglich einer militärischen Beteiligung. Im Klartext: Es wird wohl auf mehr internationale Bundeswehreinsätze hinauslaufen. Der Minister versicherte zugleich: "Wir bleiben dabei zurückhaltend und verantwortungsvoll in jede Richtung." Ausdrücklich bekannte sich de Maizière zum Einsatz der Streitkräfte als Mittel der Politik..
Auf längere Zeit in Afghanistan: deutsche Soldaten bei der Patrouille in Kundus (Foto: dapd)
Der oberste Dienstherr hat den Nachwuchs als zentrales Problem erkannt. Nun wirbt er um Freiwillige
Mindestens 5000 und höchstens 15 000 Plätze für Kurzzeitsoldaten reserviert
Eine große Unbekannte gibt es noch bei der Neuausrichtung der Bundeswehr. Thomas de Maizière (CDU) hat es in seinem Konzept mit einem "X" bezeichnet. Dahinter steht die Frage, auf die der Verteidigungsminister bisher keine Antwort weiß: "Wie vielen jungen Menschen können wir überhaupt schmackhaft machen, für ein Jahr oder bis zu 23 Monate den freiwilligen Wehrdienst zu leisten?" Er könne darauf im Moment keine präzise Antwort geben, deswegen gehe er lieber auf Nummer sicher und rechne mit der Formel "5000 plus X"...
... "Wenn wir auch in Zukunft unseren Nachwuchs unter den Geeignetsten auswählen wollen, dann sollten sich möglichst drei Bewerber für eine Stelle eines Berufs- oder Zeitsoldaten melden und zwei für einen Platz im Freiwilligen Wehrdienst", sagte der Minister. "Das ist ein anspruchsvolles Ziel." Denn bei der Nachwuchsgewinnung tritt die Truppe in einen wachsenden Wettstreit mit der Wirtschaft, gerade in Zeiten von Führungs- und Fachkräftemangel. Das weiß der CDU-Minister, auch deshalb sagte er mehrfach das Wort "demografiesicher".
Ebenso großen Wert legte de Maizière auf die gesellschaftliche Anerkennung. Er will den Dienst in den Streitkräften zu einer Frage der Ehre machen. "Es ist ehrenvoll, in deutscher Uniform für eine bessere, gerechtere, freiere und sichere Welt einzutreten", sagte der Minister. "Wir sind gewissermaßen eine ganz besondere Nationalmannschaft."
Der Beruf des Soldaten unterscheide sich erheblich von anderen Aufgaben in diesem Land. "In keinem anderen Beruf wird verlangt, für die Erfüllung des Auftrages, für den Dienst an unserem Land tapfer das eigene Leben einzusetzen." Über solche Themen müsse man sprechen und dabei das Positive betonen. Ebenso wichtig wie finanzielle Anreize und attraktive Arbeitsbedingungen seien auch prägende Erfahrungen, die junge Menschen in der Bundeswehr reifen ließen. "Einer guten Sache zu dienen, Verantwortung zu übernehmen, im Team Erfolg zu haben, vielleicht auch den Reiz des Besonderen zu erfahren", das müsse als Motivation hinzukommen...
"Deutschland wird am Hindukush verteidigt..." Ob aus dem Arbeiter der Arbeitnehmer wird, der nichts anderes hat, als die Möglichkeit seine Arbeitskraft zu verkaufen d.h. sie zu geben . Oder aber aus dem ein Arbeitgeber wird, der diese Arbeitskraft kauft d.h. sie nimmt und damit auch den Mehrwert, der durch die gekaufte Arbeit erwirtschaftet wird.
Ob Aufständische als Terroristen oder Kriegseinsätze als friedensschaffende Missionen bezeichnet werden, Definitionsmacht und sogenannte Sprachregelungen, bestimmen die Bilder, die wir uns von der Wirklichkeit machen und wie wir über sie nachdenken. Der Philosoph Hans Blumenberg hat darauf hingewiesen, dass Metaphern für das menschliche Denken und Verhalten nicht weniger wichtig seien als klare Definitionen. Damit konnte Blumenberg die philosophische Begriffsgeschichte kategorial erweitern.
Im Beitrag des Deutschlandfunks wird seine Arbeit vorgestellt
Der Geist ist sich selbst voraus
Die Metaphernlehre des Philosophen Hans Blumenbergs > lesen und hören
Auch die Euro-Krise sorgt für viele Metaphern.
(Bild: picture alliance / dpa - Arno Burgi)
Guttenberg kündigt Bundeswehr-Werbung in "Bild" an
Minister kündigt Kampagne an
Guttenberg, "Bild" und Bundeswehr-Werbung
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will von März an in einer breit angelegten Medienkampagne für den Dienst in der Bundeswehr werben. Die Werbeaktion wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums bis Dezember in Fernsehen, Radio und Printmedien laufen.
Voraussichtlich im April liege der Schwerpunkt bei "Bild", "Bild am Sonntag" und "Bild.de". In dieser Phase sollen besonders Mannschaftsdienstgrade angesprochen werden... > lesen
BILD Dir eine Meiunug - am Beispiel Guttenberg:
24.02.2011
Michael Spreng, Politikberater (Bild: picture alliance / dpa)
Ganz einfach, weil er die Auflage steigert, sagt Politikberater Michael Spreng
Michael Spreng im Gespräch mit Dieter Kassel
Guttenberg-Stories verkaufen sich besser als Schlagzeilen über Thomas de Maizière, sagt der frühere Chefredakteur der "Bild am Sonntag", Michael Spreng. Der Verteidigungsminister sei der erste "Popstar" der Politik. Und Fans blieben ihrem Idol nun mal treu, egal in welche Skandale es gerate... > hören:www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1396222/
(german-foreign-policy.com) - Die Bundesfamilienministerin wünscht eine Fortdauer des anlässlich der Fußball-WM erstarkenden Nationalismus in der deutschen Bevölkerung. Das "Schöne an der Weltmeisterschaft" sehe sie vor allem darin, "dass ein unverkrampfter Patriotismus möglich" sei, erklärt Kristina Schröder im Hinblick auf die dominierende Präsenz von Deutschlandfahnen aller Art in der Öffentlichkeit. Sie hoffe nun, dass "dieses Gefühl auch über die WM hinaus" bestehen bleibe. Die Äußerungen der Ministerin werden von einem Konsens nicht nur der Berliner Politik, sondern auch sämtlicher deutscher Massenmedien inklusive ihrer liberalen Segmente getragen, in denen die Identifikation mit der deutschen Mannschaft und eine negative Abgrenzung gegenüber Teams aus anderen Staaten mittlerweile zum guten Ton gehören - missbilligendes Unverständnis gegenüber kritischen Positionen immer häufiger eingeschlossen. Auf lokaler Ebene kommt es zu ersten Kampagnen gegen Organisationen, die sich dem aufbrausenden Nationalismus verweigern. Prominente Sozialwissenschaftler warnen seit Jahren, der angeblich harmlose "Partypatriotismus" sei durchaus gefährlich und schüre rassistische Ressentiments... > lesen
Die Akademie ist die zentrale Ausbildungs- und Tagungsstätte
für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr.
Sie ist im brandenburgischen Strausberg beheimatet.
(Quelle: Bundeswehr/AIK)
Feuer frei!
Bundeswehr-Propaganda in Social-Media-Diensten 28.06.2010 BERLIN/STRAUSBERG - (german-foreign-policy) - Die Bundeswehr will sogenannte Social-Media-Internetdienste wie Facebook oder Twitter stärker als bisher für ihre Propaganda nutzen. Jüngster Ausdruck dieser Entwicklung ist ein mehrtägiger Kongress, der an diesem Dienstag beginnt und von der "Akademie für Information und Kommunikation" der deutschen Streitkräfte in Strausberg bei Berlin veranstaltet wird. Chefredakteure verschiedener privater und öffentlich-rechtlicher Medien werden dabei Auskunft über das Verhalten von Internetnutzern geben und den anwesenden Militärs entsprechende Einflussmöglichkeiten aufzeigen. Die Bundeswehr reagiert damit auf Kritik aus den eigenen Reihen. Moniert wird die mangelnde Präsenz der Streitkräfte und die vermeintliche Dominanz antimilitaristischer Inhalte im World Wide Web. Bereits seit längerem diskutieren auch regierungsnahe Think-Tanks die Nutzung "sozialer Netzwerke" im Internet zum Zweck der Subversion gegen missliebige ausländische Regimes und zur "Terrorismusbekämpfung"... >lesen
Herstellung von gesundem Volksempfinden:
Z.B.: BZ
Die Bundeswehr bekommt heute erstmals Hausverbot an einer Berliner Schule!
Quelle: BZ Online vom 26.5.2010Autor: Gunnar Schupelius
Bitte merken Sie sich den heutigen Tag besonders gut. Heute bekommt die Bundeswehr zum ersten Mal in ihrer Geschichte Hausverbot an einer Schule. Und zwar am Hilde-Coppi-Gymnasium in Karlshorst.
Auf der Homepage des Coppi Gymnasiums steht heute eine „Infoveranstaltung“ mit dem Thema „Berufe in der Bundeswehr“. Zwei Jugendoffiziere sollten erklären, welche Ausbildungen und Berufe in Heer, Marine und Luftwaffe angeboten werden. Ein ganz normaler Programmpunkt. Doch im letzten Moment schickte die Schulleitung der Bundeswehr eine Ausladung. Zur Begründung hieß es, Schüler hätten gegen den Besuch der Offiziere Flugblätter verteilt, „auch einige Eltern“ hätten sich „kritisch“ geäußert. Argumente wurden nicht ins Feld geführt... > lesen
- Kein Krieg für Frankreich - Konlikt für die Briten - Krieg für die Niederländer -
Kriegsähnlicher Umgangssprachenkrieg für die Deutschen
Von Volker Finthammer, Rolf Clement und Annette Wilmes
Herrscht am Hindukusch nun umgangssprachlich Krieg oder doch eher ein nichtinternationaler bewaffneter Konflikt im Sinne des Völkerstrafrechts? Und wo ist der Unterschied? Für die Soldaten vor Ort und die Justiz hierzulande eine folgenreiche Frage... > lesen
Deutschlandfunk - Nachrichten - Freitag, 09. April 2010 18:00 Uhr Trauerfeier für getötete Bundeswehrsoldaten Mit einer Trauerfeier haben Angehörige und Politiker der drei in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten gedacht. In seiner Ansprache in der St.-Lamberti-Kirche im niedersächsischen Selsing bezeichnete Verteidigungsminister zu Guttenberg den Bundeswehreinsatz als Krieg und die Toten als Gefallene. Von der Gesellschaft forderte er deshalb mehr Rückhalt für die Soldaten, die im Namen ihres Vaterlandes Dienst in Afghanistan leisteten. Auch Bundeskanzlerin Merkel verteidigte den Bundeswehreinsatz. Die Soldaten kämpften in Afghanistan für die Sicherheit Deutschlands. Im Namen der Regierung sprach sie..
Die Berliner Polizei hat am heutigen Montag ab 10 Uhr den Berliner Internet-Provider SO36.NET durchsucht. Ziel der Aktion war es, Verantwortliche für die antimilitaristische Webseite bamm.de zu ermitteln. Die Webseite des Landesverbands Berlin und Brandenburg der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen (DFG-VK) ist unter http://www.bamm.de zu erreichen und bei SO36.NET gehostet... > lesen
Internetplattform Wikileaks veröffentlicht ein Video, das einen Angriff von US-Soldaten im Irak zeigt.
(hay) - Grausam und menschenverachtend: So lässt sich ein geheimes Video der US-Armee beschreiben, das derzeit um die Welt geht. Darin ist zu sehen, wie im Jahr 2007 „Apache“-Hubschrauber im Irak über einer Gruppe von Zivilisten kreisen – und die Piloten dann plötzlich das Feuer eröffnen. Ein Dutzend Menschen kommen dabei ums Leben. Unter den Toten befinden sich auch zwei Mitarbeiter von der Nachrichtenagentur Reuters... > lesen
Es ist fast vollbracht - Bevölkerung soll aufatmen
Katastrophenhilfe, Bewaffnete Sanitätseinsätze, friedenserzwingenden Maßnahmen, Stabilisierungseinsatz, robustes Mandat, kriegsähnliche Zustände - jetzt umgansprachlicher Krieg
Deutschlandfunk - Sonntag, 04. April 2010 18:00 Uhr
Guttenberg weist Kritik an Afghanistan-Strategie der Bundesregierung zurück
Nach den jüngsten schweren Zwischenfällen in Afghanistan hat Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg Kritik an der deutschen Strategie in dem Land zurückgewiesen. In einer Lage, die man umgangssprachlich als Krieg bezeichnen könne, seien unerwünschte Situationen nie ausgeschlossen, betonte Guttenberg in Bonn. Der Einsatz am Hindukusch bleibe gefährlich, aber auch alternativlos, sagte der CSU-Politiker zu Forderungen nach einem sofortigen Abzug aus Afghanistan.Er verurteilte den Anschlag auf deutsche Soldaten erneut als perfide Tat und entschuldigte sich für die Tötung von sechs afghanischen Sicherheitskräften durch die Bundeswehr. Guttenberg wies zugleich Vorwürfe zurück, die deutschen Soldaten in Afghanistan seien schlecht ausgerüstet... > lesen
In einem durchgesickerten geheimen CIA-Memorandum wird untersucht, wie die weitere
Beteiligung der kriegsmüden Europäer an dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Afghanistan gesichert werden könnte.
Afghanistan: Sicherung der Unterstützung Westeuropas für den NATO-Einsatz –
Warum man sich nicht auf die Apathie der Westeuropäer verlassen sollte (C//NF)
Das Auseinanderbrechen der niederländischer Regierung, das erfolgte, weil man sich
nicht über den weiteren Einsatz niederländischer Soldaten in Afghanistan verständigen
konnte, zeigt wie brüchig die Unterstützung des ISAF-Einsatzes der NATO durch die
Europäer ist. Einige NATO-Staaten, besonders Frankreich und Deutschland, konnten sich
bisher auf die Apathie der Öffentlichkeit in Bezug auf Afghanistan verlassen, als sie ihre
Anteile an dem Einsatz immer mehr ausweiteten; aber die Teilnahmslosigkeit [der Bevölkerung]
könnte sich in aktiven Widerstand verwandeln, wenn die Kämpfe im Frühjahr und
Sommer eine erhöhte Anzahl militärischer und ziviler Opfer fordern und die in den Niederlanden
geführte Diskussion auch auf die anderen Staaten, die Truppen für Afghanistan
stellen, übergreift. Die Red Cell [eine Spezialabteilung der CIA für Langzeitanalysen, die
nach dem 11.09.2001 eingerichtet wurde] lud einen CIA-Experten für strategische Kommunikation und Analytiker
der öffentlichen Meinung aus dem Bureau of Intelligence and Research / INR [dem
Büro für Geheimdienstinformationen und Nachforschungen] des Außenministeriums ein,
nach Möglichkeiten zu suchen, wie dem Afghanistan-Einsatz in der Politik Frankreichs,
Deutschlands und anderer westeuropäischer Staaten höhere Priorität verschafft werden
könnte. (C//NF) Wegen der Apathie der Öffentlichkeit konnten die Regierenden die Wähler bisher ignorieren ... (C//NF) > lesen
Angriff der Taliban in Afghanistan
Drei Bundeswehrsoldaten bei Gefechten getötet
02.04.2010
In Afghanistan sind bei den schweren Gefechten in der Provinz Kundus drei Bundeswehrsoldaten getötet und
acht verletzt worden. Dies teilte das Einsatzführungskommando in Potsdam mit. Die Verwundeten würden derzeit in den Bundeswehrcamps in Kundus und Mazar-i-Sharif medizinisch
betreut. Sie sollen am Samstag nach Deutschland gebracht werden.
Die Kämpfe im Unruhedistrikt Char Darah südwestlich von Kundus-Stadt begannen gegen 14.00 Uhr Ortszeit (11.30 Uhr MESZ). Nach Angaben eines Sprechers wollte eine Bundeswehr-Patrouille das Gebiet nach versteckten Sprengstoff-Fallen absuchen, als sie von radikalislamischen Taliban angegriffen wurden. Wie viele Kämpfer der Taliban daran beteiligt waren, teilte er nicht mit.
Bei dem Angriff auf die Tanklaster gab es bis zu 142 Todesopfer.
Alles offengelegt und nichts verschwiegen?
Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, und der ehemalige Verteidigunsstaatssekretär Peter haben Vorwürfe zurückgewiesen, das Verteidigungsministerium habe seine Minister über den Kundus-Luftangriff im September 2009 nicht ausreichend informiert.
"Die Frage, ob ich die Minister so beraten habe, dass sie entscheidungsfähig waren, ja, diese Frage beantworte ich eindeutig mit ja", sagte Schneiderhan im Kundus-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Es sei die Aufgabe von Stäben und Abteilungen, Informationen zu verdichten. "Der Generalinspekteur hat die Aufgabe, den Minister urteilsfähig zu machen, für sein Urteil ist er selbst zuständig", betonte Schneiderhan aber.
Fakten zu Kundus-Angriff bewusst verschleiert?
Indes legen Papiere aus dem Verteidigungsministerium nahe, dass Mitarbeiter versucht haben könnten, die Umstände des Bombardements bei Kundus zu verschleiern. Danach wollte eine "Gruppe 85" eine Kommunikationsstrategie entwickeln, um Kritik an der Bundeswehr gezielt zu verhindern. In den Papieren wird darauf gedrungen, mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass mit den Tanklastwagen, die in einem Flussbett feststeckten und dann bombardiert wurden, ein Angriff auf deutsche Feldlager geplant worden sein könnte. Ferner sollte die Gruppe analysieren, wo es Schwachstellen, Vorwürfe und Kritikpunkte in der Bewertung des verhängnisvollen Angriffs gegeben habe.
"Blanker Unfug"
Schneiderhan bestätigte die Existenz einer "Gruppe 85" im Ministerium. Er sei aber nicht eingebunden gewesen. Er empfehle, Wichert zu fragen, "der diese Gruppe eingesetzt und geführt hat". Wichert gab die Existenz der Gruppe zu, spielte aber ihre Bedeutung herunter. Es habe nie ein Geheimnis darum gegeben, sagte er. Für Vertuschung sei sie aber nicht zuständig gewesen: "Das ist blanker Unfug, eine solche Behauptung." In dem Bericht einer solchen unabhängigen Gruppe seien auch die entlastenden Punkte aufgelistet worden, um einseitigen Schuldzuweisungen seitens der NATO zuvorzukommen. "Aber Einfluss in dem Sinne, dass da geschoben oder getuscht wurde? Nein."
Die Medien verbreiten schlechte Nachrichten - auch über sich selbst: Redaktionen schrumpfen, Zeitungen werden dünner, der Konkurrenzdruck immer härter. In Zeiten wie diesen ist es schwer, die journalistische Qualität zu wahren. Um eben diese aber geht es in dem Buch von Tom Schimmeck. .
..."Gerade ein Guttenberg funktionierte ja auch ganz stark über Boulevardmedien über Bunte und Bild und so weiter und tut das heute noch. Das waren die Medien, die ihn prominent gemacht haben. Da geht es nicht um politische Fragen, jedenfalls nicht primär, da geht es erst mal darum, einen Typ sozusagen in die Umlaufbahn zu schießen."
Karl Theodor zu Guttenberg und die Inszenierung als strahlenden Hoffnungsträger ohne Inhalte ist nur die Spitze eines Eisbergs. Die Spitze einer Vermengung von Show und Politik, die auch deshalb so gut funktioniert, weil die Journalisten gerne oben mitmischen. Zu viele ignorierten den Auftrag der kritischen Kontrolle der Mächtigen, die sicher nicht nur nach Schimmecks Meinung Kern des aufklärerischen Journalismus in der Demokratie zu sein hat. Er beschreibt die durchschnittlichen Medienmacher von heute wie folgt:
Gemein ist ihnen wohl ein Mangel an Intensität, an Wunsch und Richtung. Sie lieben das Ranking, teilen die Welt in Top oder Flop. Sie wollen oben schwimmen, bei den Gewinnern sein, in der VIP-Lounge. Und legen viel Wetgel und Bodylotion aus - damit es besser flutscht...
Verteidigungsministerium: Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
... Ebenfalls eine Überraschung: Der bisherige Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg soll in der künftigen Bundesregierung Verteidigungsminister werden. Wie es aus Koalitionskreisen hieß, hatte Guttenberg die Wahl zwischen dem Innen- und dem Verteidigungsressort.
Guttenberg ist seit 2002 Bundestagsmitglied. Schon kurz nach seinem Amtsantritt als Wirtschaftsminister im Frühjahr dieses Jahres stieg der frühere CSU-Generalsekretär zu einem der beliebtesten Politiker Deutschlands auf. Als selbstbewusster Krisenmanager bewies der heute 37-Jährige, der Eingriffe des Staates in Unternehmen skeptisch sieht, schnell auch taktisches Geschick. (Foto: dpa)
Unter größter Geheimhaltung
Unter größter Geheimhaltung hat Verteidigungsminister Guttenberg den
NATO-Untersuchungsbericht zu der vom deutschen Oberst Klein in Auftrag
gegebenen Bombardierung zweier Tanklaster nahe Kundus entgegengenommen.
03.11.2009
Afghanistan-Einsatz
Guttenberg spricht von Krieg
Nicht mehr nur "Auseinandersetzung" oder "Konflikt": Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg spricht im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz erstmals von Krieg.
(Eigener Bericht) - Die Propaganda-Apparate der Bundeswehr bereiten die Öffentlichkeit auf den Tod deutscher Soldaten "in größerer Zahl" vor und suchen dabei den "direkten Kontakt zu den Medien". An einer entsprechenden Militär-Fachtagung nahmen prominente Vertreter des deutschen Journalismus teil, darunter der Leiter des ARD-Hauptstadtstudios (1. Programm) Thomas Roth sowie der "Spiegel"-Redakteur Claus Christian Malzahn.
Als Veranstalter der Kontakttagung trat die "Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation" (AIK) in Strausberg auf. Bei der AIK handelt es sich um eine Nachfolgeeinrichtung der Militär-"Akademie für Psychologische Verteidigung" (vormals: Psychologische Kriegführung/PSK). Die AIK veranstaltet regelmäßig so genannte Symposien zur "Sicherheitspolitik", auf denen Multiplikatoren der Medienbranche mit führenden Vertretern aus Militär, Politik, Wirtschaft zusammengeführt werden.
Medienmanipulation ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. Sie
steht im Hintergrund und ist transparent zu den Informationen.
Klare, unverfälschte und nicht aufbereitete Informationen zu erhalten, die nicht mit einer Meinung
einer Organisation, einer Firma oder Konzerns, oder von sonstigen mächtigen und einflussreichen
Menschen verbunden sind, ist in der heutigen Welt so gut wie unmöglich geworden. Auch wenn
man nicht einmal die Absicht hat Informationen aufzunehmen, werden sie einem untergeschoben:
sei es im Radio, Fernsehen, Zeitungen oder sonstigen Medien.... > lesen
Eine ausführliche Darstellung unterschiedlicher Aspekte von Manipulation.
Auch wenn die grundsätzliche Weltsicht des Authors mit Sicherheit nicht auf ungeteilte Zustimmung trifft, ist der methodische Überblick durchaus bemerkenswert. > lesen
Instrumentalisierung von Sprache Worte können Handlungen in Gang setzen, heilen und manipulieren
...Nämlich dann, wenn sie gezielt verführen und manipulieren will. Beschimpfungen sind ein äußerst wirksames Mittel im militärischen Drill. Nur eine erniedrigte Persönlichkeit ist bereit, jeden Befehl kritiklos auszuführen. Dass gute Worte aber auch heilen können, wissen engagierte Ärzte, die die Selbstheilungskräfte des Patienten durch positive Suggestionen aktivieren können. Die Technik der Hypnose verstärkt diesen Effekt, indem sie direkt auf das Unbewusste einwirkt...
Sprache zur Beeinflussung der Massen
Ziel der Werbung ist es mittels verbaler Verführung, positive Suggestionen in einen Kaufreiz umzulenken. Zur Verführung und Manipulation wird Sprache besonders dann eingesetzt, wenn es um die Einflussnahme auf große Menschenmassen geht, die man für ein bestimmtes Ziel mobilisieren will. Präsident George W. Bush musste mit seinen Worten nicht nur die Amerikaner, sondern die ganze westliche Welt auf einen Angriffskrieg einstimmen. Dazu benutzte der das einfache, aber wirksame klassische Mittel der Schwarzweiß-Malerei...
Mit "G-Force" machen Jerry Bruckheimer und die Disney-Studios das Thema Waffentechnologien kompatibel fürs Kinderzimmer – Eine Polemik
Was nicht alles eine Waffe sein, kann, obwohl es wie ein unauffälliger Haushaltsgegenstand oder sogar wie ein Kinderspielzeug aussieht – diese leidvolle Erfahrung haben tausende Spielzeug-Minen-Opfer in aller Welt bereits machen dürfen. Dass im wohl friedfertigsten Haustier, dem Meerschweinchen, und der wohl alltäglichsten Küchenmaschine, dem Kaffeeautomat, durchaus auch kriegerisches Potenzial steckt, sollte daher vielleicht nicht verwundern. Dass das Thema von der Filmindustrie zum 3D-Klamauk für Kinder aufgebläht wird, schon.