Ein Heimkehrer aus dem Irak-Krieg ist bei Ausschreitungen in Oakland schwer verletzt worden. Aus der Bevölkerung wird - nicht zum ersten Mal - Kritik am Vorgehen der Polizei laut.
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Scott Olsen musste am Dienstagmorgen nach den Ausschreitungen in Oakland schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. (Video: Youtube/ruiz3000)
Die schlimmsten Jahre im Irak-Krieg überlebte Scott Olsen unbeschadet. Doch am Dienstag wurde der 24-jährige Veteran bei Occupy-Protesten im kalifornischen Oakland durch ein Geschoss schwer am Kopf verletzt. Laut einem Krankenhaussprecher hat er einen Schädelbruch erlitten und befindet sich in «kritischem, aber stabilem Zustand». Ihm wurden Beruhigungsmittel verabreicht und er ist momentan ohne Bewusstsein.
Occupy ... the USA!
Der Fotograf Jay Finneburgh hat den Vorfall aus nächster Nähe miterlebt. «Der arme Kerl war genau hinter mir, als er von einem Polizeigeschoss am Kopf getroffen wurde. Er fiel zu Boden und stand nicht mehr auf», sagte er dem britischen «Guardian». Auf einem Video ist zu sehen, wie einige Demonstranten dem verletzten Olsen zu Hilfe eilen, worauf die Polizei offenbar eine Blendgranate mitten in die Gruppe abfeuerte (siehe Video: www.youtube.com/watch).
Jetzt marschieren die US-Veteranen auf
Ein Irak-Veteran, der durch ein Polizeiprojektil schwer verletzt wurde, hat Amerikas Ex-Soldaten aufgerüttelt. Die Zahl der Veteranen in der Occupy-Bewegung nimmt rasant zu. Diese haben allen Grund zu demonstrieren.
Seit dem Tag, an welchem der Ex-Marine verletzt wurde, hat die Anzahl der Kriegsveteranen, die sich an den Wallstreet-Kundgebungen beteiligen, in den ganzen USA sprunghaft zugenommen.
«Sogar 80-jährige Ex-Marines melden sich»
Schon zuvor seien durchaus nicht wenige Ex-Soldaten an den Protesten beteiligt gewesen. Aber die Geschehnisse von Oakland hätten die Veteranen nun richtig wachgerüttelt, meint Ex-Soldat und Student Scott Kimball gegenüber dem Nachrichtenmagazin «USA Today». Kimball ist Mitglied der Protestgruppe Veterans of the 99%. «Wir erhalten jede Menge Anrufe von Kriegsveteranen aus dem ganzen Land. Es herrscht grosse Wut und Bestürzung darüber, dass jemand, der zweimal im Irak gedient hat, als friedlicher Demonstrant so behandelt wird.»
Andere Soldaten-Verbände können den Trend bestätigen. Chef der Vereinigung Iraq Veterans against War (Irak-Veteranen gegen Krieg) und pensionierter Unteroffizier Joe Carter spricht von einer steigenden Anzahl ehemaliger und aktiver Soldaten, welche an den Protesten teilnehmen wollten. «Bei uns melden sich sogar 80-jährige Ex-Marines.»
So mancher habe gesehen, dass Scott Olsen bereit war, für seine Anliegen einzustehen. Nun wollten mehr Ex-Soldaten eine sichtbare Rolle in der Bewegung gegen soziale Ungerechtigkeit einnehmen.
Hohe Arbeitslosigkeit unter Ex-Soldaten
Denn Olsons Anliegen sind auch die Anliegen vieler anderer Kriegs-Veteranen. Und diese würden laut Joe Carter in den Vereinigten Staaten nur allzu oft unbeachtet bleiben. Unter anderem wurden die Renten für Ex-Soldaten in der vergangenen Zeit stark gekürzt. Viele der jungen Männer und Frauen leiden zudem an physischen und psychischen Traumata. Last but not least ist die Arbeitslosenquote unter Kriegs-Rückkehrern mit 20 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im amerikanischen Schnitt.
«Soldaten, die ihr Leben riskiert haben, dürfen wohl auch gegen eine Wirtschaft demonstrieren, welche ihnen geringere Chancen im Arbeitsmarkt lässt als den übrigen Amerikanern», unterstreicht der ehemalige Marine Shamar Thomas die Problematik gegenüber dem «Wall Street Journal». Thomas erlangte Berühmtheit, als er in New York in seiner Uniformjacke Polizisten wegen deren Gewaltbereitschaft verbal angriff.
Verschiedene Verbände hatten sich zuvor gegen das Tragen von Uniformen während Kundgebungen ausgesprochen. Der Unteroffizier dürfte aber nicht mehr lange der Einzige bleiben, der mit dem Tragen von Armeebekleidung öffentlich Farbe bekennen will. Bereits für heute haben die Veterans of the 99% zu einer Kundgebung in New York aufgerufen. In ihren Uniformen wollen die Ex-Soldaten durch Manhattan marschieren. Starten soll der Protest beim Vietnam Veterans Plaza. ( kpn)
Erstellt: 02.11.2011, 17:06 Uhr
Quelle:
bazonline.ch/ausland/amerika/Jetzt-marschieren-die-USVeteranen-auf/story/28101609
http://www.spiegel.de/video/video-1157784.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video1005716.html
http://www.spiegel.de/video/video-1157525.html
Occupy in Oakland
Besetzer rufen zum Streik
Die Polizeigewalt kann die Occupy-Bewegung nicht stoppen, für Mittwoch ruft sie zum Generalstreik.
Lehrer und Hafenarbeiter solidarisieren sich – und der Stadtrat. von Dorothea Hahn
http://www.taz.de/!81054/
http://www.spiegel.de/video/video-1159040.html
Occupy Berlin
Banken-Kritiker schlagen Zelte im Kirchenasyl auf
Die Parochialkirche in Mitte hat den AktivistInnen Platz zum Campen gegeben - zumindest einstweilen. von Barbara Cunietti
Am Freitag haben Banken-Kritiker auf dem Kirchhof in der Klosterstraße einen vorläufigen Platz gefunden.
Parochialkirche
Mitte (Alt-Berlin),
Klosterstraße 66/67/Parochial-/Waisenstra
Die Parochialkirche
Mitte (Alt-Berlin),
Klosterstraße 66/67/Parochial-/Waisenstraße.
http://www.taz.de/!81054/
Am 12. November wollen die Kapitalismuskritiker mit einer Menschenkette das Regierungsviertel umzingeln.