Europäisches Sicherheitsprojekt "Indect"
Die moderne Verbrecherjagd
Die EU-Kommission will mit Videokameras automatisch Verbrecher jagen. Das und andere Schauerlichkeiten plant sie mit dem Projekt "Indect". VON THOMAS SALTER
Thilo Weichert: "Das Projekt steht konzeptionell mit europäischem und deutschem Datenschutz- und Verfassungsrecht im Widerspruch." Foto: Ludovic Bertron – Lizenz: CC-BY
Videokameras, die automatisch Verbrecher durch die ganze Stadt verfolgen, damit die Polizei sie bequem einfangen kann. Computer, die auf den Bildern Gesichter automatisch erkennen und mit breiten Datensätzen abgleichen. Das klingt nach Science-Fiction. Wenn es nach der EU-Kommission geht, könnte es so ein System 2013 bereits geben.
Die EU investiert 14,86 Millionen Euro in das Forschungsprojekt Indect. 17 Partner aus zehn europäischen Ländern arbeiten seit 1. Januar 2009 daran, darunter auch die Universität Wuppertal und zwei deutsche Unternehmen, InnoTec Data und PSI Transcom. Am Ende soll ein multimediales System entstehen, das Überwachung in Ballungsräumen erleichtert...
> lesen
Europäische Zukunft? - Ein Blick zum Nachbarn:
http://www.tagesschau.de - Video-Blog: London Calling
Kein Land hat mit dem Überwachungsstaat so ernst gemacht wie Großbritannien: Auf je 13 Einwohner kommt hier eine Kamera. Mehr Sicherheit bedeutet dies jedoch nicht. Denn es fehlt an Personal, um all die Bildschirme im Blick zu behalten. Die Konsequenz: noch mehr Kameras. Annette Dittert berichtet. [video]
heise online - 29.05.2009 17:11
BKA-Studie zu Online-Durchsuchung und Skype-Ausleitung
Im Zuge der jüngst angelaufenen Diskussion über
Online-Durchsuchungen durch den Verfassungsschutz hat BKA-Chef Jörg Ziercke darauf hingewiesen, dass seine Behörde von der seit Anfang 2009 bestehenden Möglichkeit zur Online-Durchsuchung keinen Gebrauch gemacht hat. Prompt ist eine BKA-Studie aufgetaucht, die Online-Durchsuchungen, Skype-Abhörmaßnahmen und die Chat-Teilnahme von Kriminalbeamten in den Jahren 2006 bis 2008 analysiert...
weiterlesen...
____________________________________________
www.3sat.de:
Viren machen Handys zur Wanze
Manipulation hört abgeschaltetes Gerät ab
Von der Polizei manipulierte Handys können auch als Wanzen zum Abhören Verdächtiger eingesetzt werden. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete, wird dabei die Software der Mobiltelefone so umprogrammiert, dass die Freisprecheinrichtung aktiviert wird, ohne dass der Benutzer es merkt. Mehrere Landeskriminalämter räumten demnach ein, diese Technik zu kennen.
weiterlesen...
______________________________________________
Offensive Kriege per Internet
Obama will «Cyber-Zar»
|
Barack Obama fürchtet den "Krieg im Netz"
|
Foto: dpa
|
|
US-Päsident Obama will Milliarden für die Internet-Sicherheit ausgeben. Außerdem solle angeblich ein Militärstab zur Abwehr von Internetangriffen und zur Vorbereitung eines offensiven Krieges im Netz gegründet werden.
US-Präsident Barack Obama trifft Vorsorge für den Cyberkrieg sowie für den Kampf gegen Internet-Spionage und Hacker. Künftig soll ein Internet-Beauftragter im Weißen Haus, ein sogenannter «Cyber-Zar», das milliardenschwere Programm zum Schutz vor Internet-Attacken und Hackern koordinieren und kontrollieren, sagte Obama am Freitag in Washington. «Der Wohlstand Amerikas wird von der Cyber-Sicherheit abhängen.»
weiterlesen...
____________________________________________
allein in Berlin: Abhören 2008 - "moderat und effektiv"
FDP kritisiert mangelnde Erfolgskontrolle
Thomas Rogalla
Im Jahr 2008 sind in Berlin knapp 1,2 Millionen Telefongespräche im Zuge der Strafermittlung überwacht worden. Davon waren in 157 Ermittlungsverfahren 1 052 Telefonanschlüsse von 511 Menschen betroffen. Das gab Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr halbierte sich fast die Zahl der abgehörten Personen (2007: 1 101). Die Zahl der erfassten Telefonverbindungen stieg dagegen um 19 Prozent (2007: 937 509). Die Ermittler wollten mit dem Abhören vor allem organisierte Kriminelle überführen...
> lesen
Neue Abhörzentrale in Köln
Helmut Lorscheid 15.05.2009
Das Bundesverwaltungsamt wird zum "Service- und Competence-Center TKÜ", der Bundesrechnungshof steht dem kritisch gegenüber
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble mag es gerne ganz sicher. Dazu gehören auch ganz große Ohren und Augen bei den Sicherheitsdiensten. Nur schaffen die es nicht, dem technischen Fortschritt in der Telekommunikation in der nötigen Schnelligkeit zu begegnen. Wenn etwas nicht so richtig läuft, gründet man hierzulande normalerweise einen Arbeitskreis, eine Kommission und, wenn es ganz schlimm wird, eine neue Behörde. Es scheint ganz schlimm zu sein, deshalb entsteht in Köln beim Bundesverwaltungsamt die technische Abhörzentrale des Bundes. Das findet nicht nur der Bundesrechnungshof komisch.
> lesen
Liste der Verfassungsschutzberichte
Der bekannteste und für das ganze Bundesgebiet geltende Verfassungsschutzbericht wird vom Bundesministerium des Innern (BMI) herausgegeben. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) erstellt die Rohfassung, die vom BMI endredigiert wird.
"Der jährliche Verfassungsschutzbericht dient der Unterrichtung und Aufklärung über verfassungsfeindliche Bestrebungen in Deutschland. Er beruht auf den Erkenntnissen, die das BfV im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags zusammen mit den Landesbehörden für Verfassungsschutz gewonnen hat. Er kann keinen erschöpfenden Überblick geben, sondern unterrichtet über die wesentlichen Erkenntnisse, analysiert und bewertet maßgebliche Entwicklungen und Zusammenhänge,"
heißt es auf der Seite des Geheimdienstes zum Schutz des Grundgesetzes. Leider wird man hier keine Kategorie Verfassungsfeindliche Aktivitäten: Vorbereitung und Durchführung eines Angriffskrieges im Amt finden.
Wer mehr an den veröffentlicheten Überwachungstätigkeiten und Analysen des Dienstes interessiert ist, schaue auf die Berichte der "Landesämter für Verfassungsschutz" auf der selben Seite.
> lesen
23.06.2009
von Daniel
Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, werden die iranischen Protestler auch mit deutscher Technik überwacht:
Welche Inhalte einzelne Personen im Internet besuchen, wer welche E-Mail schreibt oder Fotos verschickt - all das lässt sich in einem hochmodernen Kontrollzentrum in Teheran verfolgen. Nach Angaben beteiligter Unternehmen kann das Regime Nachrichten auf Schlüsselworte durchsuchen, sie mitlesen und sogar verändern.
Der deutsch-finnische Telekomkonzern Nokia Siemens räumte am Montag die Lieferung “relevanter” Bauteile ein. Sie sei in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 erfolgt, sagte ein Sprecher in London. Kritik daran wies die Tochter der Technologiekonzerne Siemens und Nokia zurück. Man habe alle Gesetze eingehalten. Vergleichbare Technik werde an viele Länder geliefert, um Terrorismus, Drogenhandel oder sonstige kriminelle Aktivitäten zu bekämpfen.
Quelle: blogs.taz.de/ctrl/tag/zensur/
Blick in die Geschichte
Krieg nach innen und außen - Reichssicherheitshauptamt:
27. September 1939:
Die Zentrale schlimmster Naziverbrechen wird gegründet
Von Manfred Weißbecker
Suche nach Gegnern »in allen gesellschaftlichen Subsystemen«: das Reichssicherheitshauptamt in der Prinz-Albrecht-Straße 8 in Berlin
Foto: jW-Archiv
|
> lesen