Die Seite "Geopolitik und - strategie" muß noch aufgeaut werden - hier ist Platz für Aktuelle Entwicklungen und Grundlagentexte
Kriegsstrategien
22.11.2010
KABUL/BERLIN (www.german-foreign-policy.com) - Hilfsorganisationen protestieren gegen die am Wochenende bekräftigte Strategie der NATO für den Krieg in Afghanistan. Mit der Aufrüstung lokaler Milizen gegen die Aufständischen bereite das westliche Kriegsbündnis nur einem neuen Bürgerkrieg den Boden, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme von rund 30 afghanischen und internationalen NGOs. Langjährige Entwaffnungsbemühungen der UNO würden dadurch binnen kürzester Zeit zunichte gemacht; Profiteure seien insbesondere berüchtigte Warlords, die bereits in den 1990er Jahren in der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreiteten. Entwicklungen der letzten Monate bestätigen die Befürchtungen. Unabhängig vom künftigen inneren Zustand Afghanistans will die NATO ihre militärische Präsenz in dem Land verstetigen. Wie die Bundeskanzlerin am Samstag erklärte, werde die Bundeswehr "sicherlich" auch nach dem Abzug der meisten Truppen im Jahr 2014 am Hindukusch präsent bleiben. Experten verweisen etwa auf den Bau einer US-Basis, die erst 2015 fertiggestellt werden soll. Damit werden dem westlichen Kriegsbündnis für zukünftige Auseinandersetzungen, wie sie die jetzt verabschiedete neue NATO-Strategie vorausahnen lässt, Stützpunkte in Afghanistan zur Verfügung stehen. > lesen
Militärparade zur Feier des 60. Geburtstages der Volksrepublik China (Bild: AP)
Chinas Stärke drückt sich zunächst einmal in Wirtschaftszahlen aus. Seit dem Beginn der Öffnungspolitik unter Deng Xiaoping Ende der 70er-Jahre ist das Bruttoinlandsprodukt vom Niveau eines Entwicklungslandes auf heute 4,9 Billionen US-Dollar angestiegen. Damit liegt es weltweit an dritter Stelle. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird die Volksrepublik Japan überholen. Sie würde damit zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hinter der US-amerikanischen. Als Exportland hat China bereits im vergangenen Jahr Deutschland von der Spitzenposition verdrängt... > lesen
Kommentar
06.04.2010 13:25 Uhr
Eurasien
Von Jakub Adamowicz
Übersichtlich ist das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet in den Bergregionen nördlich von Peshawar und östlich von Kabul nicht. Und zu den weltoffensten Regionen der Welt gehört die Gegend auch nicht.
Vor diesem Hintergrund überrascht nicht, dass die Einsätze der westlichen Staatengemeinschaft in Afghanistan und in Pakistan in den vergangenen Jahren in Europa und Nordamerika stetig an öffentlicher Unterstützung eingebüßt haben. Nicht ohne Grund: Das vom ISAF-Kommando ausgegebene Ziel, in der Islamischen Republik Afghanistan Pluralismus und Demokratie zu schaffen, schien bei einem Blick in Geschichtsbücher bestenfalls gewagt. Doch hinter der zunehmend fragwürdigen Begründung verbergen sich handfeste Interessen: Wer Weltmacht sein will, muss Einflusssphären besitzen. So will es die Geopolitik.
Und wer aufstrebende Mächte daran hindern will, in Zukunft den eigenen Einfluss beschneiden zu können, muss vorsorgen. Indem Amerikaner und Europäer an der westlichen Grenze Chinas präsent sind, schränken sie Pekings natürlichen Einfluss nach Zentralasien ein. So können die USA und die EU verhindern, dass eine natürliche Interessengemeinschaft zwischen China, dem Iran, der Türkei und Russland über die Weiten Eurasiens herrscht. Und auf diesem Weg die Hegemonie des Westens über Eurasien aushebeln könnte.
Das SIPRI Jahrbuch gibt eine Übersicht über Daten und Analysen in den Bereichen
- Sicherheit und Konflikte
- Militärausgaben und Rüstung
- Nichtverbreitung, Rüstungskontrolle und Abrüstung
Diese Broschüre fasst die 40. Ausgabe des Jahrbuchs zusammen. Das SIPRI Jahrbuch hat auch
umfangreiche Anhänge über Rüstungskontrolle und Abrüstungsabkommen, internationale Organisationen und zwischenstaatliche Institutionen. > lesen
Der generelle Trend der letzten 15 Jahre zu weltweit weniger Kriegen und bewaffneten Konflikten hielt auch 2009 an...
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Nicht China überlassen
17.07.2009
LUANDA/BERLIN
( www.german-foreign-policy.) - Berlin baut seine militärpolitischen Beziehungen zum südafrikanischen Ressourcenstaat Angola aus. Am gestrigen Donnerstag hat Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung mit seinem angolanischen Amtskollegen Kundi Paihama künftige Kooperationen erörtert. Schon im Februar hatten angolanische Regierungsvertreter in der Bundesrepublik über die Lieferung von Kriegsschiffen der Firma Lürssen verhandelt - mit Erfolg. Angola gilt als rasch aufstrebende Regionalmacht südlich der Sahara, die künftig Ordnungsfunktionen im Sinne der westlichen Großmächte übernehmen soll. Berlin bemüht sich außerdem um angolanisches Erdgas; die deutsche Eon Ruhrgas AG hat umfangreiche Aktivitäten in dem Land angekündigt. Eon weitet damit seine Geschäfte am Golf von Guinea aus und entwickelt Stück um Stück einen neuen Regionalschwerpunkt an südwestafrikanischen Küste. Konkurrenz kommt vor allem aus China, das seine Wirtschaftstätigkeit in Afrika ungebrochen ausdehnt und Deutschland inzwischen weit hinter sich gelassen hat...
Die Sendereihe "Streitkräfte und Strategien" setzt sich kritisch mit aktuellen Fragen der Sicherheits- und Militärpolitik auseinander. Zu hören ist die Sendung alle 14 Tage, jeweils in der geraden Woche, samstags um 19.20 Uhr. Die Wiederholung am Sonntag um 12.30 - 13.00 Uhr.
Anmerkungen, Anregungen und Kritik sind erwünscht. Die E-Mail Adresse der Redaktion: streitkraefte@ndr.de.
Auf Wunsch können Sie in den Verteiler aufgenommen werden, so dass Ihnen das Manuskript der aktuellen Sendung regelmäßig kostenlos per E-Mail zugeschickt wird.
Das Buch zur Sendung: Streitkräfte und Strategien
Die wichtigsten Beiträge der mehr als 30 Jahre alten Sendereihe sind jetzt auch in Buchform erschienen. Anlass ist der Abschied des langjährigen Redakteurs Karl-Heinz Harenberg.
Streitkräfte und Strategien
Hermann Hagena/Reinhardt Mutz (Hrsg.)
Sicherheitspolitik - kontrovers diskutiert
Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2001
320 S., brosch., 40,- €,
ISBN 3-7890-7344-X