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1. Panzerdivision

Texte der Roten Aktion Kornstr. (RAK) zur 1. Panzerdivision Hannover

Die 1. Panzerdivision – Fakten und Zahlen

-Die 1. Panzerdivision ist die Division Eingreifkräfte. »Die Division ist vor allem für einen Einsatz hoher Intensität gegen einen vorwiegend militärisch organisierten Gegner optimiert.«
-Die Division hat ihren Sitz in Hannover: Ihr unterstellte Einheiten sind vor allem in Niedersachsen (z.B. Munster und Neustadt am Rbg.) aber auch in anderen Bundesländern (z.B. Augustdorf, NRW)

-Im Einsatzfall ist ihr auch die deutsch/französische Brigade unterstellt.
-Die Divisionsstärke ist von 10.000 auf 19.000 SoldatInnen erhöht worden.
-Die Division besteht fast ausschließlich aus Freiwilligen.
-Momentan sind 4.500 SoldatInnen der 1. Panzerdivision auf drei Kontinenten (Afrika, Asien und Europa) im Auslandseinsatz.

- Die 1. Panzerdivision beteiligt sich in der NATO (NATO Response Force) und in der EU (European Battlegroups) am Aufbau so genannter schneller Eingreiftruppen.
-Fennek-Spähpanzer der 1. Panzerdivision waren im Juni 2007 rund um den G8-Gipfel gegen GlobalisierungsgegnerInnen im Einsatz.


Die Transformation der Bundeswehr und die 1. Panzerdivision
von: Rote Aktion Kornstr. (RAK)


Stand Januar 2007, aktuell: Afghanistan min. 3500 (zum vergrößern anklicken)

DIE TRANSFORMATION DER BUNDESWEHR
Verfolgt man die Debatten in und um die Bundeswehr der letzten15 Jahre, dann wird man ein Wort immer wieder finden: das der Transformation. Gemeint ist dabei zum einen der Paradigmenwechsel bei der Aufgabenstellung– weg von der Landesverteidigung, hin zu internationalen Kriegseinsätzen. Zum anderen umschließt der Begriff der Transformation einschneidende Veränderungen in der Struktur der Bundeswehr. Mit der »Konzeption der Bundeswehr« vom 9. August 2004 wird die bisherige strikte Trennung in die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine aufgebrochen und eine Aufteilung nach Eingreifkräften, Stabilisierungskräften und Unterstützungskräften durchgesetzt. Eingreifkräfte stellen dabei den Kern der Interventionstruppen dar. Sie sollen explizit für »friedenserzwingende« Einsätze, heißt Kriege eingesetzt werden. Sie müssen innerhalb kürzester Zeit, mit allen Mittel zur »Eskalation und Deeskalation« ausgestattet, weltweit einsetzbar sein. Stabilisierungskräfte sind in diesem Jargon für »friedenserhaltende« Maßnahmen vorgesehen. Sie sollen in der Lage sein, in einem Land über einen längeren Zeitraum (ca. ein Jahr) die Situation unter Kontrolle zu halten. Die Unterstützungstruppen sind wie bisher weitgehend zur »Landesverteidigung« vorgesehen.

VON DER 1. PANZERDIVISION ZUR DIVISION EINGREIFKRÄFTE

Die »Konzeption der Bundeswehr« führt in der Teilstreitkraft Heer zu umfassenden Änderungen. Diese münden in der Zielstruktur »Neues Heer«. In dieser Struktur ist es fast ausschließlich eine Division, die zur »Division Eingreifkräfte« wird – die bisherige 1. Panzerdivision.

DIE MILITARISIERUNG DER AUßENPOLITIK

Diese Transformation hat ihren Ausgangspunkt zu Beginn der 90er Jahre mit dem Ende der Blockkonfrontation. Während damals in der Öffentlichkeit über eine Sinnkrise der Bundeswehr diskutiert wurde, begann in Wirklichkeit der erneute Beginn einer Militarisierung der deutschen Außenpolitik: »Qualität und Quantität der (militärischen) Beiträge bestimmen den politischen Handlungsspielraum Deutschlands und das Gewicht, mit dem die deutschen Interessen international zur Geltung gebracht wer- den können« hieß es schon 1992 in den Verteidigungspolitischen Richtlinien. Diese militärische Definition deutscher Machtpolitik setzt sich dann auch in den neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien von 2003 fort: »Um seine Interessen und seinen internationalen Einfluss zu wahren […], stellt Deutschland […] Streitkräfte bereit, die schnell und wirksam […] eingesetzt werden können.« Diese Wahrung deutscher Interessen erfolgt weltweit. Das verlangt eine andere Armee als die, die auf großangelegte Schlachten gegen Verbände des Warschauer Vertrages ausgerichtet war.

INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

Den zweiten Ausgangspunkt setzt die Einbindung des deutschen Militärs in multinationale Strukturen. Die Nato wie die Westeuropäische Union (WEU), die später in der EU aufging, setzten beide auf die Bildung schneller Eingreiftruppen mit dem Ziel, weltweit intervenieren zu können. Die Nato Response Force (NRF) mit 21000 SoldatInnen, die schnelle Eingreiftruppe der EU mit bis zu 80000 SoldatInnen und die so genannten Battlegroups (BG) der EU mit etwa20000 SoldatInnen, überall muss und will die Bundeswehr mit dabei sein. »NRF und BG sind dabei« im eigenen Verständnis der Bundeswehr »mehr als eine multinationale Eingreiftruppe. Sie dienen gleichzeitig als Katalysator für den Transformationsprozeß und als Motor der Modernisierung.«

AUFRÜSTUNG STATT ABRÜSTUNG

Gerne wird betont, bei der »Konzeption der Bundeswehr« handele es sich um ein Abrüstungsprogramm, da ja die Personalstärkereduziert würde. Intern wird jedoch klargestellt, dass es sich, insbesondere was das Heer betrifft,um ein Aufrüstungsprogramm handelt. Durch die neue Struktur wird der Anteil der »Längerdienenden« in den Einsatzbrigaden von 45% auf 80% gesteigert.
Grundwehrdienstleistende werden in Zukunft vor allem in den Stäben und im Unterstützungsbereich eingesetzt. Die Brigaden des »Neuen Heeres« sollen damit zu 100% einsatzbereit sein. In früheren Zeiten waren dies bestenfalls um die 45%. Das heißt Aufrüstung bei Reduzierung. Hinzu kommt, dass die zukünftige »Division Eingreifkräfte« in ihrem Stab mit zusätzlichem Personal, einer erhöhten Anzahl Offiziere und bevorzugt mit neuestem Waffenmaterial ausgestattet wird. »Man drup man to« lautet das plattdeutsche Motto der 1. Panzerdivision. Als »Division Eingreifkräfte« ist sie scheinbar zu sich selbst gekommen. Damit dies gelingt, »werden nicht nur die Organisation, die Strukturen und Verfahren, sondern auch die Soldaten und Soldatinnen der 1. Panzerdivision verändert«, so der Kommandeur der 1. Panzerdivision. Damit dies gründlich misslingt, wird es auch darum gehen, ihnen die Verankerung in die Gesellschaft, wie sie sich in Patenschaften, Festen und öffentlichen Gelöbnissen manifestiert, zu nehmen.

Hannover mischt mit: Hand in Hand mit einer Mordstruppe
von: Rote Aktion Kornstr. (RAK)

Am 7. März 2008 feierte der Rat der Stadt Hannover das Jubiläum eines denkwürdigen Bündnisses. Auf den Tag genau vor 25 Jahren übernahm die Landeshauptstadt eine Patenschaft für die 1. Panzerdivision der Bundeswehr. Deren Bürger und Bürgerinnen wurden 1983, zu Hochzeiten der Friedensbewegung, allerdings wohlweislich nicht gefragt, ob sie Paten sein wollen, für eine Truppe, die Teil der Abschreckungs- und Aufrüstungsarmee des Kalten Krieges war. Und heute, da die 1. Panzerdivision zur wichtigsten Truppe für die Kriegsführung der Bundeswehr geworden ist, wird wiederum nicht gefragt, ob die Hannoveraner und Hannoveranerinnen überhaupt Paten dieses
Kampfverbandes sein wollen. So lud Oberbürgermeister Stephan Weil zu der Feierstunde hinter verschlossenen Türen auch nicht die Öffentlichkeit ein. Denn er konnte sicher sein, mit Fragen und Protest konfrontiert zu werden.
Wieso steht Hannover zu dieser Patenschaft, wenn sie doch gleichzeitig als Partnerstadt Hiroshimas dem Streben nach Frieden verpflichtet ist? Wie könnenHannovers Oberbürgermeister guten Gewissens Mitglied in der weltweiten Organisation »Bürgermeister für den Frieden« sein und andererseits so offensiv die hannöverschen Krieger und Kriegerinnen unterstützen? OB Stephan Weil sagt, die Patenschaft sei »rein ideeller Ausdruck der Verbundenheit mit den SoldatInnen und ihren Familien.« Der OB sagt, die Verteidigung der Bundesrepublik lasse sich nicht mehr geographisch eingrenzen, sondern solle zur Wahrung unserer Sicherheit beitragen, wo immer diese gefährdet sei. Wir fühlen uns nicht verbunden mit den SoldatInnen, die in Wirklichkeit die wirtschaftlichen Interessen der Politiker und der Konzerne weltweit mit Waffengewalt durchsetzen wollen. Wir rufen zur Verweigerung dieses Schulterschlusses auf! Weil sagte beim diesjährigen Jahresempfang der Panzerdivision, dass die Patenschaft Hannover ehre und die Partnerschaft zwischen der Stadt und der Division in steter Verbundenheit verlaufen sei. »Wir wissen, was wir an der Bundeswehr in unserer Stadt haben. Sie ist ein wichtiger Standort unserer Streitkräfte (…) und wir haben bei vielen Gelegenheiten gesehen, wie groß die Sympathie für die Bundeswehr in unserer Stadt ist. (…) Wir sind stolz an ihrer Seite stehen zu dürfen«, betonte Hannovers Oberbürgermeister. Das es seit Jahren Proteste und Widerstand gegen die 1. Panzerdivision und die Patenschaft gibt, wird unterschlagen! Wir hegen keine Sympathie für die Bundeswehr in Hannover. Wir sind nicht stolz, an der Heimatfront stehen zu dürfen! Der Rat der Stadt Hannover hat 2007 auch die Patenschaft für das Sommerbiwak der 1. Panzerdivision übernommen. Eine Patenschaft für eine Propagandaveranstaltung der Bundeswehr, eine Patenschaft für ein Fest der lokalen High-Society, eine Patenschaft für Schnittchen, Sekt und Kaviar, für die Profiteure der deutschen Kriegseinsätze. Hier wird deutlich, welche Funktion diese zur Schau gestellte Verbundenheit hat. Die Bundeswehr braucht die ideologische Unterstützung der lokalen Institutionen, um die Zustimmung für ihre Kriegspolitik gesellschaftlich zu verankern. Diesem Interesse dient sich auch der Stadtrat an. Dem gilt es zu entgegnen:
Nicht in unserem Namen!
Keine Patenschaft mit der 1. Panzerdivision!

Kriege führen und Feste feiern
von Rote Aktion Kornstr. (RAK)

Das Sommerbiwak der 1. Panzerdivision Hannover
Beim Sommerbiwak der 1. Panzerdivision treffen sich im Congress Centrum Hannover jedes Jahr rund 6500 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur – am 22.08.2008 zum 35. Mal. Eine Werbeveranstaltung des in aller Welt wieder aktiven deutschen Militärs. Von Krieg und Tod ist nicht die Rede. Varieté, Militärmusik und Feuerwerk. Wohlwollende Worte zur Arbeit der Bundeswehr. Als »friedenspolitisch« werden die Kriegseinsätze gelobt. Alle Jahre wieder die Worte des jeweiligen Oberbürgermeisters: »Dieser Rahmen ist alljährlich ein hervorragender Anlass, die guten Kontakte zwischen Bundeswehr, Wirtschaft und Militär zu vertiefen«, so Herbert Schmalstieg in seinem Grußwort zum Sommerbiwak 2006. Auch Herr Weil wird sich diesen Vorgaben anschließen. Unvermeidlich?
Die geladenen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur haben eine wichtige innenpolitische Funktion als MultiplikatorInnen für die Arbeit der Bundeswehr. Sie verbinden das Zivile mit dem Militärischen. Es geht um gesellschaftliche Akzeptanz. Nichts ist wichtiger für eine Armee im Einsatz, als eine Bevölkerung, die hinter den Einsätzen steht. Sie feiern, damit sie Krieg führen können – nicht mehr ganz ungestört. Auch am 22. August diesen Jahres werden wir die Gäste und Militärs lautstark damit konfrontieren, was sie mit ihrem heiteren Sommerfest vergessen und verstecken wollen:
Die 1. Panzerdivision führt Krieg.


 
Ankündigungen (siehe: Aufrufe und Einladungen)  
  Zur Zeit sind Soldaten der Bundeswehr in folgenden Ländern im Einsatz:

Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Afghanistan, Usbekistan ,Sudan
Horn von Afrika (Djibouti) und vor den Küsten Libanons und Somalias

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Zahlreiche Werbetermine der Bundeswehr findet ihr unter:

www.kehrt-marsch.de

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