NS-Verbrecher im BND
Eine „zweite Entnazifizierung“
Von Peter Carstens
Hans-Henning Crome in seiner Heimat, in Pullach
www.faz.net/ - 18. März 2010
Hans-Henning Crome ist inzwischen bald achtzig Jahre alt und lebt als Pensionär in Pullach. Der Vater von drei Töchtern hat im Bundesnachrichtendienst (BND) Karriere gemacht, war als Resident des Dienstes in New York stationiert, in Bern und in Madrid. In der BND-Zentrale hat er eine Unterabteilung geleitet. Crome war dort unter anderem eine Zeitlang verantwortlich für die wichtigste Quelle, die der BND je hatte, den Spion „Victor“, einen sowjetischen KGB-Obersten. Eine aufregende Zeit. „Doch im Rückblick“, sagt der gebürtige Königsberger, „gab es nur eine Sache in vierzig Jahren Dienst, die mich bis in den Schlaf verfolgt hat, und das war die Arbeit für 85“.
Im Frühjahr 1961 wurde der junge Auswerter Crome, damals dreißig Jahre alt und seit einem knappen Jahr in Pullach stationiert, zum BND-Präsidenten gerufen. Er sollte, wie er zu seiner Überraschung erfuhr, sich einem kleinen Sonderstab anschließen, dem Präsident Gehlen auftrug, gegen Verräter in den eigenen Reihen zu ermitteln. Dabei handelte es sich unter anderem um Heinz Felfe, der als Doppelagent einerseits die Spionageabwehr des BND gegen die Sowjetunion geleitet, aber andererseits lange unentdeckt für die Russen spioniert hatte. Felfe und sein Komplize Johannes Clemens wurden enttarnt und verhaftet - ein bitterer Erfolg für den BND.
Ein Prozess gerät zur Blamage
Reinhard Gehlen vor dem Untersuchungsausschuss 1974: Der erste BND-Präsident hatte nicht allzu großes Interesse an der „Entnazifizierung”
Zur Blamage geriet der anschließende Prozess vor dem Bundesgerichtshof aber auch, weil öffentlich wurde, dass Felfe und seine Mitangeklagten bis 1945 im Terrorapparat des Dritten Reichs für das „Reichssicherheitshauptamt“ (RSHA) gearbeitet hatten. Clemens war unter den Spitznamen „Tiger von Como“ in Italien berüchtigt, zu einer Zeit, als Regimegegner dort vom Sicherheitsdienst der SS zerfleischt wurden. In der Öffentlichkeit wurde nun gefragt, wie viele weitere ehemalige Handlanger von Gestapo, SS und SD beim BND Unterschlupf gefunden hätten. Weniger als ein Prozent, log seinerzeit die Bundesregierung. In Wahrheit waren es zehnmal so viele.
Crome weiß bis heute nicht genau, was Reinhard Gehlen bewog, nach dem Felfe-Prozess 1963 ausgerechnet ihm aufzutragen, alle BND-Mitarbeiter, die aus dem Befehlsbereich des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, hervorgegangen waren, einer umfassenden dienstinternen Überprüfung zu unterziehen. Der gelernte Kaufmann konnte nämlich keinerlei militärische Erfahrung, kein Jurastudium, keine Historikerausbildung vorweisen. Aber er war jung, intelligent, fleißig, und er hatte sich im Fall Felfe gut angestellt. Gewiss spielte auch eine Rolle, dass Gehlen den Vater Cromes noch aus der Reichswehrzeit kannte. Crome senior war als Oberst im Generalstab bei Stalingrad in Kriegsgefangenschaft geraten und 1955 aus der Sowjetunion heimgekehrt. Inzwischen war er ebenfalls zum BND gestoßen, nach seinem Sohn. Persönliche Bekanntschaften, familiäre Verhältnisse, das war es, worauf der altmodische Gehlen sein Vertrauen im Nachrichtendienst gründete.
Der kleine Sonderstab zur internen Ermittlung, der im Spätsommer 1963 per Hauserlass eingerichtet wurde, trug den Tarnnamen „Organisationseinheit 85“, bald nur noch „85“. Außer Crome gehörten dazu ein ebenfalls junger Mann des gehobenen Dienstes und zwei Schreibkräfte. Zur Seite stand ihnen die BND-Sicherheitsabteilung, wo die energische Mitarbeiterin, Susanne E.* (Namen auf Wunsch des BND anonymisiert) arbeitete. Der Auftrag der jungen Leute, die sich in der Pullacher-Präsidentenvilla unterm Dach einrichteten, lautete: Herausfinden, welche Ehemaligen aus dem NS-Terrorapparat in Verbrechen verwickelt und deshalb untragbar für eine weitere Beschäftigung beim BND waren.
Bald darauf reisten tagtäglich unauffällige Männer von Düsseldorf, Bremen oder Hannover mit dem D-Zug nach München, wo Crome sie bei der „Rechnungsprüfungsstelle“ erwartete, einem gemieteten BND-Tarnbüro in der Bayerstraße 8, direkt am Hauptbahnhof. Die Vorgeladenen waren aufgefordert, ihre Personalpapiere mitzubringen, Ausweise und Zeugnisse ihrer früheren Tätigkeiten an Orten wie Lublin, Minsk oder Semlin. Vor Crome saßen im Laufe der folgenden zwei Jahre 146 pflichtschuldige BND-Mitarbeiter. Die Dokumente, die sie mitbrachten und andere, die Crome und seine Kollegen sich besorgt hatten, bezeugten ein herrisches, mitunter verbrecherisches Vorleben. Es handelte von der planvollen Ausrottung der europäischen Juden, zigtausendfachen Erschießungen, Terror. Nicht alle waren Mörder oder Mordgehilfen, manche hatten den Tod bloß verwaltet, den Terror willfährig begleitet als Angehörige von Einsatzgruppen, Mitarbeiter der Gestapo, der Geheimen Feldpolizei oder des Sicherheitsdienstes der SS.
Der ehemalige Kriminalkommissar Georg W.* aus Pommern zum Beispiel. Der hatte mit vierundzwanzig Jahren bei der Gestapo in Köslin angefangen und war dann im August 1939 zum „Einsatzkommando IV/2“ gekommen, einer Truppe von dreihundert Mann, die nach dem deutschen Einmarsch Tausende Polen erschoss, auf die im weitesten Sinne der Begriff „Intelligenz“ zutraf: Lehrer, Rechtsanwälte, Kaufleute. Das Kommando mordete sich drei Monate lang durch das halbe Land, liquidierte beispielsweise in einem Wäldchen bei Palmiry 1700 Männer, Frauen und Kinder an einem Tag und gelangte schließlich mit seinem Kommandeur, dem Metzgersohn und Regierungsrat Bischoff nach Warschau, wo das Morden weiterging.
Die „Org.“ brauchte Spione
Hans-Henning Crome auf einem Foto von Mitte der sechziger Jahre, zu der Zeit, als er seinen Abschlussbericht über die "Entnazifizierung" schrieb
Bis 1945 befasste sich Georg W. dann als Referatsleiter bei der Stapostelle in Kassel mit der Jagd nach Juden und Kommunisten. Nach dem Krieg ging er zum Bundesnachrichtendienst. Dort traf er alte Kameraden, beispielsweise Helmut S.*, der es als Angehöriger der SS-Totenkopfverbände zum Sturmbannführer gebracht hatte. Ende Juli 1941 war er mit seiner Kompanie der „Einsatzgruppe B“ zugeteilt worden, die in der Sowjetunion innerhalb von acht Wochen nach eigenen Aufzeichnungen 24.000 Menschen ermordete, meist Juden. Auch die beiden intellektuellen SS-Karrieristen Dr. Jürgen H.* und Dr. K.-E.*, der eine Kommandoführer bei einem SS-Batallion zur besonderen Verwendung und beim SD, der andere Leiter der Landessstelle für Rasse- und Siedlungswesen im Sudetengau, fanden nach dem Krieg Anstellung beim Vorläufer des BND, der „Organisation Gehlen“. Reinhard Gehlen, Namensgeber der „Org.“ und erster BND-Präsident, hatte als General des Wehrmachtsnachrichtendienstes „Fremde Heere Ost“ bei Kriegsende den Amerikanern sein Wissen angeboten. Davon wurde Gebrauch gemacht. Anfang 1947 landeten er und seine Leute in der „Rudolf-Hess-Siedlung“, einer ehemaligen NSDAP-Liegenschaft in Pullach bei München. Gehlen bezog die Villa von Martin Bormann.
Der Kalte Krieg begann, die „Org.“ brauchte Spione, die es bei Gehlens alter Truppe nicht gab. Neben seinen Wehrmachtskameraden kamen deshalb immer mehr ehemalige Untergebene des Himmler-Imperiums zum BND, 1960 waren es etwa zweihundert von insgesamt 2450 Mitarbeitern. Die alten Wehrmachtsoffiziere in Gehlens Organisation mochten sie nicht, aber sie duldeten sie, so, wie sie die SS den ganzen Krieg hindurch geduldet hatten. Es war, sagt Crome heute, eine „zweite Entnazifizierung“, wobei man sagen muss, dass der Geheimdienst sich bis dahin nie sonderlich für die geschönten und verfälschten Lebensläufe dieser Leute interessiert hatte. Kurt W.* von der Gestapo in Koblenz hatte beispielsweise angegeben, er habe mit dem „Einsatzkommando Kroatien“ an einem Ort namens Semlin (Sajmiste) bei Belgrad im „Passkontrolldienst auf dem Flughafen“ Dienst getan. Tatsächlich war dort ein Konzentrationslager, in dem Tausende Juden inhaftiert und ermordet wurden. Auch hatte sich bis dahin niemand gewundert, warum der angebliche „Fluggastabfertiger“ nach dem Krieg bis 1953 unter falschem Namen gelebt hatte. Crome fand es heraus.
Antwortbrief der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen auf eine Anfrage des Bundesnachrichtendienstes über BND-Mitarbeiter (vom 10. Januar 1964)
„Fräulein Susanne E.“, die Crome als „zart, charmant, aber unerhört hartnäckig“ charakterisiert, übernahm dabei den Kontakt zur Justiz. Ihrem Zusammenwirken mit der „Zentralen Stelle der Landesjustizveraltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen“ in Ludwigsburg (abgekürzt Zentrale Stelle) ist es zu verdanken, dass überhaupt ein Aktenbestand existiert, der heute über die Arbeitsweise von „85“ Auskunft gibt. Beim BND nämlich war die Archivierung über Jahrzehnte hinweg so liederlich, dass viele Unterlagen und auch die Schriftwechsel mit Ludwigsburg in Pullach verschwunden sind – verlegt, verloren, oder vernichtet. Die heutigen Mitarbeiter der Zentralen Stelle, die beispielsweise auch den Demjanjuk-Prozeß vorbereitet hat, konnten sich solche Schlamperei gar nicht vorstellen und verweigerten bis vor wenigen Wochen Einsichtnahme in den ominösen Aktenvorgang, der bei ihnen unter der Nummer III-43 lagert.
„Reine Waffen-SS-Angehörige“ wurden nicht überprüft
Man bekommt ihn heutzutage nur mit Sondergenehmigung. Zuvor sollte man eigentlich belegen, dass die Betreffenden mindestens dreißig Jahre tot sind – aber wie sollte das gelingen, wenn man ihre Namen und Geburtsdaten nicht aus den Akten erfährt? Ansonsten gilt eine Frist von 110 Jahren nach der Geburt. Bei Gruppen gilt die 110-Jahre-Frist ab der Geburt des Gruppenjüngsten. Der mehrjährige Austausch zwischen der Zentralen Stelle und dem BND begann seinerzeit mit einer Anfrage nach dem SS-Gruppenführer (Generalleutnant) Wilhelm H.*, 1949 wegen Beihilfe zum Mord an 82.000 Juden verurteilt, später in Oberbayern als Finanzreferent beschäftigt und wohl nebenamtlich als Vermittler von alten Gestapo-Kameraden an den BND tätig. Es folgen 155 Briefwechsel zwischen den jungen Aufklärern in Pullach und den Nazi-Jägern in Ludwigsburg. Im Januar 1966 endete er ohne förmlichen Abschluss. BND-Regierungsrätin Susanne E., die meistens unterschrieb, bat stets um Antworten an „Postschließfach Nr. 324“ in München. Sie wurde zwischenzeitlich befördert. Der damaligen Leiter der Zentralen Stelle gratulierte und fragte besorgt: „Wie tragen diese zarten Schultern die Last eines Oberrates?“, was insofern bemerkenswert ist, als es der einzige Hauch von Persönlich-Privatem im Schriftwechsel zwischen Pullach und Ludwigsburg blieb.
Die jungen BND-Leute waren ein lernender Organismus. Immer mehr Spezialwissen sammelten sie bei „85“ über den braunen Terrorstaat. Ab und an findet man Spuren davon in den Akten. Etwa wenn Pullach anfragt, ob Ludwigsburg etwas von einer „Einsatzgruppe H“ wisse, oder man vielleicht einen Organisationsplan des Reichssicherheitshauptamtes übersenden könne. Oft tappten auch die Ludwigsburger noch im Ungewissen. So begann Crome selbst, Dokumente und Zeugnisse des Holocaust aus den Archiven zu sammeln: Befehle Himmlers und Heydrichs für die Einsatzgruppen, Tötungsmeldungen von Gestapoeinheiten, buchhalterische Bilanzierungen des täglichen Mordens in Polen und Russland. „Diese akkurate Verwaltung des Bestialischen“ – auch darüber kann Crome noch heute, an einem sonnigen Wintertag am Englischen Garten in Zorn geraten.
Präsident Gehlen habe, so erzählt Crome, von den Details seiner Ermittlungen nichts wissen wollen, sich wohl bewusst ferngehalten, „weil diese Leute ja unter seiner Verantwortung eingestellt wurden“. Klar war auch: Es ging ausschließlich um Himmler-Leute. Ehemalige Soldaten der Wehrmacht und „reine Waffen-SS-Angehörige“ wurden nicht überprüft.
„Verschwiegen, bemäntelt, abgestritten“
Als Crome am 1. Februar 1965 unter dem Aktenzeichen 815/65 seinen Abschlussbericht schrieb, berichtete er von „einer geradezu ins Auge springenden Unaufrichtigkeit“ der belasteten Mitarbeiter. Bei den Befragungen habe das „vielfach zu Spannungen“ geführt. Viele Sachverhalte seien „verschwiegen, bemäntelt oder abgestritten“ worden. Selbst Angehörige von Einheiten, zu deren „planmäßigen“ Aufgaben Massen- und Einzelexekutionen gehörten, hätten, so Crome, ihm gegenüber nicht nur behauptet, an solchen Handlungen selbst niemals beteiligt gewesen zu sein, sondern gesagt, sie hätten von solchen Verbrechen erst nach dem Krieg Kenntnis erhalten. Manche hätten gar gesagt, erst durch „85“ davon erfahren zu haben. Solche Angaben „kann ein realistisch denkender und urteilender Nachrichtendienst nicht als Wahrheit akzeptieren“, sagt Crome. Als vierzehnjähriger Schüler hatte er vom Ostseestrand aus beobachtet, wie vor seinen Augen mehr als 4000 KZ-Häftlinge aus Neuengamme und Fürstengrube verbrannten, ertranken oder erschossen wurden. Das war fünf Tage vor Kriegsende. Britische Flieger bombardierten in der Neustädter Bucht irrtümlich den Passagierdampfer „Cap Arcona“, auf dem die SS ihre Gefangenen zusammengepfercht hatte.
Cromes Abschlussbericht war auch ein Vorwurf und ein Urteil darüber, wie der Dienst jahrelang über die teilweise verbrecherische Vergangenheit seiner Mitarbeiter hinweggesehen hatte. Zur Illustration seiner Schilderung heftete er einige seiner Archivfunde an den Report, beispielsweise einen Schriftwechsel aus den Jahren 1942 und 1943, in dem ein Gestapo-Mann und späterer BND-Mitarbeiter sich nachdrücklich und unermüdlich bemühte, einen deutschen Straftäter und einen ukrainischen Zwangsarbeiter zur Hinrichtung zu bringen. „Das ganze Ausmaß der Schrecklichkeiten und der Riesenorganisation dahinter,“ sagt Crome heute, „das wollten einige nicht mehr gerne hören, wie auch in der damaligen Gesellschaft. Wir aber dachten, wir müssten den leitenden Mitarbeitern im BND mal sagen, wie das eigentlich gewesen ist“.
Aber so genau wollten es Gehlen und die BND-Führung dann doch nicht wissen: Sein Bericht sei 1965 zunächst an etwa zwanzig leitende Beamte verteilt, dann aber unverzüglich wieder eingezogen worden. Man habe, vermutet Crome, aufkommende Unruhe in der Belegschaft gefürchtet und wohl auch Sorge gehabt, der Vorgang könne öffentlich werden. So landete das brisante Papier mit dem harmlosen Titel „Arbeitsgrundsätze und Erfahrungen von 85“ im Panzerschrank. Für fünfundfünfzig Jahre. Erst der heutige BND-Präsident Ernst Uhrlau hat es vor kurzem freigeben lassen.
Die meisten bekamen eine Abfindung
Ein paar Mal ist Crome im Laufe seiner Dienstzeit noch dem einen oder anderen der Männer wieder begegnet, die er zwischen 1963 und 1965 befragt hatte, so beispielsweise dem Unterabteilungsleiter Ebrulf Zuber, einem früheren SS-Obersturmführer. Von den 146 Mitarbeitern, die Crome überprüft und befragt hatte, mussten 71 „aufgrund nachweisbarer Teilnahme an NS-Gewaltdelikten“ gehen, so der BND heute. Einige wurden entlassen, die meisten bekamen einen Auflösungsvertrag und eine Abfindung. Man habe, so Crome, damals wohl Streit vor Arbeitsgerichten vermeiden wollen.
In den Unterlagen der Zentralen Stelle findet man Hinweise und Aktenzeichen auf immerhin 21 Verfahren, die in den sechziger Jahren gegen aktive oder ehemalige BND-Mitarbeiter im Zusammenhang mit nationalsozialistischen Verbrechen eingeleitet wurden. Andere mögen später hinzugekommen sein. Die meisten gingen aus wie das gegen den BND-Mitarbeiter Erich Deppner, der in den Niederlanden als Gestapo-Mann mehrere Erschießungskommandos geführt hatte, unter anderem im April 1942 eines, das in Amersfoort fünfundachtzig wehrlose sowjetische Kriegsgefangene mit Genickschüssen tötete, wobei er selbst geschossen haben soll. Das Münchner Landgericht sprach ihn 1964 frei, denn Deppner könne, so das Gericht, „in dem Glauben gehandelt haben, es handele sich um eine damals völkerrechtlich zulässige Repressalie“.
(Siehe auch: Dokumentation: „Verzeichnis des besonderen Personenkreises“ beim BND sowie Braune Kellergeister: Der Verfassungsschutz befasst sich mit seiner Frühgeschichte)
* Eine Liste von (anonymisierten) BND-Mitarbeitern, gegen die intern wegen NS-Verbrechen ermittelt wurde, finden Sie unter:
www.faz.net/bnd
Text: F.A.Z.
Bildmaterial: AP, Jan Roeder, F.A.Z., Jan Roeder; F.A.Z.