Alltag und Krieg
 
  Home
  Aktuelle Nachrichten
  Nachrichten - 1. Halbjahr 2010
  Aufrufe und Einladungen
  Armut, Hunger und Krieg
  Atomenergie & Krieg
  Gender, Militarisierung und Krieg
  Folter und Krieg
  => Guantanamo und die CIA-Verhörmethoden
  => SIEBEN JAHRE GUANTÁNAMO - EINE CHRONOLOGIE ai-link
  => SIEBEN JAHRE GUANTÁNAMO IN ZAHLEN - ai-link
  => Das sogenannte Waterboarding
  => Affäre um US-Geheimdienst - eine Chronologie
  => DER SOLDATENTYP VON ABU GHRAIB
  => My Lai und Abu Ghraib
  => Schäuble facht Debatte über Folter an
  => Folter nur bei Kindermördern ?
  => Folterdebatte in Deutschland
  => Folter-Exzesse in der Bundeswehr?
  => FOLTER IN CHILE UNTER PINOCHET
  => Internationale Abkommen gegen Folter
  => Militarismus, Besatzung und Folter
  => Folter und Trauma
  => Früchte der Folter
  => Folterquiz
  => Wissenschaft für effiziente Verhörtechniken
  Imigration, Flucht und Krieg
  Jugend, Schule, Forschung und Krieg - 2
  Jugend, Schule, Forschung und Krieg
  Kinder und Krieg
  Klima, Umwelt und Krieg
  Kirche und Krieg
  Medien und Krieg
  Medizin und Krieg
  Soldaten, Krieg(sdienst) & Aufstandsbekämpfung
  Sozialabbau und Rekrutierungsstrategien der Bundeswehr
  Wirtschaft, Rüstung & Krieg
  Überwachung, Kontrolle & Krieg
  Innere Aufrüstung
  EU - Militarisierung
  Weltraum, Militär und Krieg
  Geopolitik und - strategie
  NATO
  Zukünftige Kriege
  Kontakt
  Protest und Widerstand
  Regelmäßige Ereignisse
  Gelöbnisse und "Helden"gedenken
  Militarismus, Faschismus & Geschichte
  Feindbildung
  Philosopie und Debatte über den Krieg
  Wehrtechnik
  Nachrichten Archiv 09
  Archiv 08
  Topliste
  Impressum
  Counter
  Links
  Unsortiert
  Ostermärsche
  Antimilitaristische Satire - Volksverhetzung und Beleidigung
  Krieg - Recht
  Rebellisches Zusammenkommen
  Kriegspropaganda?
  Bundesamt für Zivildienst soll antimilitaristische Perspektive erklären
  Wir über uns
  Jugendoffitiere: Anträge und Stellungnahmen
  Farbe bekennen
  Rechtliches
  Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges-Ärzte in sozialer Verantwortung
  Bodenschatzvorkommen in Afghanistan
  HusumA
  Die UN und der neue Militarismus (Teil II)
  Globaler Ausnahmezustand
  Geheimakten über Afghanistan
  Der Afghanistan-Konflikt - Link: Kooperation für den Frieden
  Abschied vom Luftkommando - Münster
  1. Panzerdivision
  Kriegsforschung an den Hochschulen
  Sommerbiwak 2010
  Einsatz strategischer Provokateure ?
  Die Panikmacher
  Verteidigungspolitischen Richtlinien 2011
  Neuausrichtung deutscher Militärpolitik
  Fragekatalog an Bundeswehr
  Internationale Kampagne gegen die kriegerische Normalität
  Libyen: Verstöße gegen UNO-Mandat (nicht unter NATO-Führung)
  Ex-Soldaten solidarisieren sich mit Occupy-Protesten
  Zusammenarbeit von Polizei, Militär und dem Geheimdienst
  Larzac - Widerstand Südfrankreich von 1971-1981
  Bundeswehrnachwuchs
  Belohnung nach Massaker
  Ideengeschichte des Pazifismus und Antimilitarismus
  Kampfdrohnen für die Bundeswehr
  Playlists für reale Ego-Shooter
FOLTER IN CHILE UNTER PINOCHET

FOLTER IN CHILE UNTER PINOCHET

http://1.bp.blogspot.com/_IjSQ_ADksow/RmxnARIp_-I/AAAAAAAAClM/kUa2PXD5Dsg/s400/esmerelda-6.jpg

Weiße Dame mit schwarzen Flecken

Seit den fünfziger Jahren kreuzt das chilenische Segelschulschiff „Esmeralda“ auf den Weltmeeren. Nach dem Militärputsch von 1973 wurde die „weiße Dame des nationalen Stolzes“ jedoch zum Symbol für eines der dunkelsten Kapitel in der chilenischen Geschichte.

Im April stach die „Esmeralda“ von ihrem Heimathafen in Valparaiso zu ihrer 48sten Übungsfahrt in See. Nach Peru, Ecuador, Panama, Frankreich, Holland und Schweden wird sie auch in Lübeck vor Anker gehen. Seit den fünfziger Jahren läuft das Segelschiff Jahr für Jahr Häfen in aller Welt an, um als „schwimmende Botschaft“ für Chile Werbung zu machen. Bis zum Militärputsch von Augusto Pinochet, der sich in diesem Jahr zum dreißigsten Mal jährt, galt „die weiße Dame des nationalen Stolzes“ als Wahrzeichen für die chilenische Demokratie und die Ritterlichkeit der Matrosen und Marineoffiziere.

Heute erinnert das einstige Symbol des Nationalstolzes an eines der dunkelsten Kapitel in der chilenischen Geschichte. Nach der Machtübernahme diente die „Esmeralda“ einer Spezialeinheit der Marine als schwimmendes Gefängnis und Folterzentrum. In den ersten Monaten nach dem Putsch wurden über hundert Männer und Frauen auf dem Segelschiff interniert. Bei den Verhören wurde routinemäßig Folter angewendet. Unter den Gefangenen befand sich auch der chilenisch-britische Priester Michael R. Woodward. Nach seinem „Verhör“ auf der „Esmeralda“ wurde der Geistliche in ein Krankenhaus gebracht, wo er wenig später an seinen Verletzungen starb. Jahrelang bemühte sich seine Familie, etwas über sein Schicksal zu erfahren. Nach dem Ende der Militärdiktatur belegten Dokumente, dass Woodward in einem anonymen Grab verscharrt wurde, über das heute eine Straße führt. Bei seiner Anklage gegen Pinochet stützte sich der spanische Richter Baltasar Garzón auch auf den Fall Woodward.
Bis heute bestreitet die chilenische Regierung die Vorgänge auf der „Esmeralda“. Sowohl die Marineleitung als auch die verschiedenen Kapitäne, die seit den siebziger Jahren das Segelschulschiff befehligt haben, leugnen Zeugenaussagen und Beweise, obwohl die Nationale Wahrheits- und Versöhnungskommission 1991 die Vorwürfe bestätigt hat. In keinem der auch von amnesty international dokumentierten Fälle wurde bisher ermittelt. Die Betroffenen warten noch immer auf Entschädigungen.

Seit 2001 bemühen sich chilenische Nichtregierungs- und Menschenrechtsorganisationen um die Einrichtung einer Nationalen Kommission gegen Folter, die die an den überlebenden Opfern begangenen Verbrechen aufarbeitet. Um der andauernden Straffreiheit ein Ende zu machen, müsste als erstes die genaue Zahl der Folteropfer - Schätzungen schwanken zwischen 50.000 und 500.000 - geklärt werden.

Jedes Jahr, wenn die „Esmeralda“ zu einer neuen Fahrt aufbricht, wird sie vom Präsidenten verabschiedet. Mit keinem Wort wird ihre dunkle Vergangenheit erwähnt, im Gegenteil werden die Werte gepriesen, für die das Schiff steht. Für die Hinterbliebenen, wie die Schwester des ermordeten Woodward, Patricia Bennetts, ist das wie eine nachträgliche Verhöhnung der Opfer: „Wir haben keine andere Wahl, als die Öffentlichkeit zu informieren und die Gräueltaten weiter anzuprangern. Das sind wir den Opfern schuldig.“

Zusammen mit Menschenrechtsgruppen und amnesty international organisiert Bennetts nahezu in jedem Hafen, den die „Esmeralda“ anläuft, Protestkundgebungen. So organisierten ai-Mitglieder in diesem Jahr in Ecuador eine Demonstration und auch in Neuseeland, das das Schiff auf einer seiner letzten Reisen ansteuerte, gingen Demonstranten auf die Straße. Auch in Lübeck wird ai auf die grausige Vergangenheit der „Esmeralda“ aufmerksam machen.

Kerstin Zyber
Informationen über die Reise der „Esmeralda“ und die in den verschiedenen Häfen stattfindenden Proteste können unter http://www.chile-esmeralda.com eingesehen werden.

 
Ankündigungen (siehe: Aufrufe und Einladungen)  
  Zur Zeit sind Soldaten der Bundeswehr in folgenden Ländern im Einsatz:

Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Afghanistan, Usbekistan ,Sudan
Horn von Afrika (Djibouti) und vor den Küsten Libanons und Somalias

_________________________________________


Zahlreiche Werbetermine der Bundeswehr findet ihr unter:

www.kehrt-marsch.de

_______________________________________
 
Besucher 381193 Besucher (817144 Hits)
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden