Wasser ist nach wie vor kein menschliches Grundrecht.
Montag, 16. März 2009
Warnungen und Proteste
Weltwasserforum eröffnet
Mit Warnungen vor den Auswirkungen eines Raubbaus an den weltweiten Trinkwasservorräten und Demonstrationen von Umweltschützern hat in Istanbul das fünfte Weltwasserforum begonnen. Globale Probleme wie die Bedrohung der Wasserversorgung erforderten globale Antworten, sagte der türkische Präsident Abdullah Gül. Mehr als 27.000 Teilnehmer aus aller Welt wollen bis Sonntag über Wege zur Sicherung der Wasserressourcen sprechen...
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Leben und Zivilisation
Derzeit hätten eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, sagte Gül. Angesichts dieser Lage "müssen wir alle zu Umweltschützern werden, egal welcher Ideologie wir anhängen". Nach einem UN-Bericht werden die Trinkwasservorräte der Erde durch das Bevölkerungswachstum, den Klimawandel, unverantwortliche Bewässerungstechniken und Verschwendung gefährdet. Wenn nichts getan werde, könnten eine "globale Wasser-Krise" sowie politische Instabilität die Folge sein. Beim Istanbuler Forum sollen Vorschläge für eine effizientere Wassernutzung und für die Entschärfung von Wasser-Konflikten erarbeitet werden...
Demonstranten festgenommen
Kurz vor dem Auftakt der Konferenz nahm die Istanbuler Polizei rund 20 Teilnehmer einer Protestdemonstration fest, wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Die Polizei setzte Tränengas gegen rund 300 Demonstranten ein, die zum Konferenzzentrum marschieren wollten. Umweltschützer werfen der Türkei vor, mit umstrittenen Staudammprojekten zehntausende Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben, Kulturschätze zu zerstören und ökologische Schäden anzurichten.
Das zurückliegende Weltwasserforum war 2006 in Mexiko-Stadt organisiert worden. Es wurde vor allem von der Frage bestimmt, ob es sich bei Wasser um ein Wirtschaftsgut handelt, oder ob der Zugang zu der Ressource ein Grundrecht sei. Die Teilnehmer hatten sich bis zum Schluss nicht darauf einigen können, den freien Zugang zum Wasser als ein Grundrecht aller Menschen zu bezeichnen. Minister aus 120 Staaten appellierten in einer Abschlusserklärung lediglich dafür, die Bedeutung des Wassers für eine umweltfreundliche Entwicklung der Welt anzuerkennen...
Quelle:
www.n-tv.de/1120979.html
Freitag, 13. März 2009
Weltwasserforum in Istanbul
Hehre Ziele und Widersprüche
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Umweltschützer üben Kritik
Während die Organisatoren des Weltwasserforums letzte Hand an die Vorbereitung des 17,5 Millionen Euro teuren Mammuttreffens am Goldenen Horn in der Istanbuler Innenstadt legen, weisen Kritiker auf nach ihrer Meinung offensichtliche Widersprüche und Fehler hin. Eine Privatisierung von Wasserressourcen etwa, wie sie mitunter diskutiert wird, halten sie für eine Menschenrechtsverletzung.
In einem
"Wasser-Tribunal" der Wasserforums-Gegner stand zudem unter anderem der türkische Premier Erdogan wegen eines Staudammprojekts im Nordosten der Türkei symbolisch vor Gericht. Bundeskanzlerin Angela Merkel gehört wegen der geplanten - wenn auch derzeit ausgesetzten - Beteiligung der Bundesrepublik am Bau des Ilisu-Staudamms im Südosten der Türkei zu den "Beschuldigten" des Tribunals.
Umweltschützer bezweifeln auch, dass das Wasserforum die richtige Bühne sein kann, um über einen neuen Umgang mit der Ressource Wasser zu sprechen. Uygar Özesmi, Generaldirektor von Greenpeace in der Türkei, verweist darauf, dass die staatliche türkische Wasserbehörde DSI zu den Mitorganisatoren des Forums gehört. Die Institution ist für viele nach Ansicht von Kritikern umweltschädliche Staudammprojekte verantwortlich. Die türkischen Baufirmen Nurol und Cengiz gehören zu den kommerziellen Sponsoren des Treffens - beide Unternehmen stehen an der Spitze jenes Konsortiums, das den Ilisu-Staudamm bauen will...
Quelle: www.n-tv.de/1119902.html
"Das Öl des nächsten Jahrhunderts"
Wenn das Wasser knapp wird ...
Quelle:
www.n-tv.de/1120979.html
Donnerstag, 23. März 2006
Weltwasserforum beendet
Wasser kein Grundrecht
Das IV. Weltwasserforum in Mexiko-Stadt hat den freien Zugang zum Wasser nicht als Grundrecht der Menschheit festgelegt. Das Treffen von Ministern aus über 120 Staaten ging am Mittwoch lediglich mit einem Appell zu Ende, die Bedeutung des Wassers für eine nachhaltige Entwicklung der Welt anzuerkennen. Die Minister vermieden damit in ihrer Abschlusserklärung ausdrücklich, der Grundrechtsforderung nachzugeben. Bolivien verbreitete bei der Konferenz eine alternative Erklärung, in der das Wasser und die Wasserwirtschaft als ein "souveränes Recht" eines jeden Landes bezeichnet werden.
"Die Minister bestätigen die entscheidende Bedeutung des Wassers, vor allem des Süßwassers, für alle Aspekte der nachhaltigen Entwicklung, einschließlich der Beendigung von Armut und Hunger", heißt es in dem Text, über den die Runde seit Dienstag gestritten hatte. Sie unterstrichen zudem, an dem bereits vor drei Jahren in Kyoto formulierten Ziel festzuhalten, die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, bis 2015 zu halbieren.
Das eine Woche in Mexiko-Stadt tagende Weltwasserforum wurde vor allem von der Frage bestimmt, ob Wasser ein Wirtschaftsgut oder ob der Zugang zu der Ressource ein Grundrecht sei. Bolivien und Venezuela hatten bereits am Wochenende damit gedroht, die Ministererklärung nicht zu unterzeichnen, wenn dort nicht eindeutig festgeschrieben sei, dass der Zugang zu sauberem Wasser ein Menschenrecht sei.
In zahlreichen Diskussionsrunden hatten die rund 13.000 Politiker, Wissenschaftler und Fachleute aus allen Teilen der Welt ein düsteres Bild von der Lage rund um die Versorgung der Weltbevölkerung mit Wasser gezeichnet. Allein für Süd- und Südostasien seien Investitionen von 60 Milliarden US-Dollar (49,7 Milliarden Euro) erforderlich, hieß es in einem Thesenpapier des Forums. Für Afrika wurde ein Betrag von 20 Milliarden US-Dollar genannt.
Der Chef des UN-Umweltprogramms UNEP, Klaus Töpfer, rief zu einer sinnvolleren und sparsameren Nutzung der Wasservorräte auf. In einem Interview sagte Töpfer, auch in Europa seien Klimaveränderungen und damit eine veränderte Verfügbarkeit von Wasser zu spüren. Die Wüstenbildung im Süden Europas nehme zu. Deshalb seien "neue Techniken zum Wassersparen dringend notwendig und zudem ein großartiges Exportprodukt", sagte Töpfer.
Der in der südfranzösischen Stadt Marseille beheimatete Weltwasserrat organisiert alle drei Jahre ein internationales Forum zum Thema Wasser. Die Foren, bei denen Politiker, Experten und Wissenschaftler nach Lösungen für die sich zuspitzenden Probleme der Wasserversorgung suchen, gelten derzeit als die wichtigsten Veranstaltungen zum Thema...
Quelle:
www.n-tv.de/647657.html.
Wasser wird immer kostbarer.
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