Machtfaktor Erde: Beutezüge im Klimawandel (Burnout - Der erschöpfte Planet:)
Eric Leimann (teleschau - der mediendienst)
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Klimawandel, das ist Domino-Effekt pur. Im Hochland von Tibet und auf den Gipfeln des Himalajas schmelzen die Gletscher. Dadurch geht nicht nur einer der größten Süßwasserspeicher der Welt flöten, sondern es werden auch flache Landstriche wie Bangladesh überflutet. Die Folge: Flüchtlingsströme, Kampf um Wasser und Nahrung - und das in einer Region, die ohnehin schon von Überbevölkerung und Armut gebeutelt ist. Wie bereiten sich die Big Player der Region, China und Indien, auf dieses von fast allen Experten als sicher vorausgesagte Szenario vor? Claus Kleber und Angela Andersen bereisten für ihre zweiteilige Reportage diese und andere Regionen der Erde, an denen die Verteilungskämpfe um knappe Ressourcen besonders deutlich werden. Der zweite Teil mit dem Titel "Militärs an der Klimafront" folgt am Dienstag, 15.11., um 23.30 Uhr.
Ein Wassertanklaster in Lima, Peru: Kriege der Zukunft, da sind sich Experten sicher, werden um Wasser geführt werden. ZDF / Jan Prillwitz
Claus Kleber überall. Er spricht mit dem US-Generalstabschef, dem Direktor der chinesischen Polarforschung, dem ehemaligen Chef der indischen Luftwaffe - aber auch mit äthiopischen Kleinbauern und durstenden Menschen in Lima, Peru. Der Verteilungskampf um knappe Ressourcen wird die Welt in Gewinner und Verlierer aufteilen, sagt man. Industrie und Militärs stellen sich darauf ein. In manchen Ländern der Welt sprechen sie offener darüber als in anderen.
So findet das ZDF in einer abgelegenen Region Äthiopiens heraus, dass sich eine saudi-arabische Investorengruppe weite Landstriche für den Reisanbau gesichert hat. Vorsorge einer reichen Nation für die Hungersnöte, die kommen werden. Wenn der offizielle globale Lebensmittelmarkt nichts mehr hergibt, werden solche Nahrungsspeicher, die schon auf dem Halm Saudi-Arabien, China oder Südkorea gehören, von großer Bedeutung sein.
China, das den Klimawandel längst akzeptiert hat, nutzt derzeit die Verunsicherung der kleinen Pazifikstaaten aus, welche durch die steigenden Meerespegel vom Untergang bedroht sind. Das asiatische Milliardenvolk baut seine Präsenz in der Region massiv aus und drängt die USA als "alte Schutzmacht" zurück. Das soll sich zum Beispiel auf Tonga auszahlen. Denn selbst, wenn die Inseln unbewohnbar werden, bleibt ihre 200-Meilen-Zone in Bezug auf den Fischfang erhalten. Man spricht von so genannten "Atlantisrechten".
Nicht nur der Kampf um Nahrung und Wasser wird vom ZDF im Rahmen des Schwerpunktes "Ressourcen" beleuchtet. "Das Blut der Welt" (Mi., 16.11., 23.30 Uhr, und Do., 17.11., 23.15 Uhr), eine zweiteilige Dokumentation von Stefan Aust und Claus Richter, kümmert sich um Geschichte, Gegenwart und Zukunft der schwindenden Öl- und Gasreserven. Als fiktionales Highlight sendet das Zweite den Familien-Öko-Thriller "Verschollen am Kap" (Mo., 14.11., und Do., 17.11., jeweils 20.15 Uhr) mit Heino Ferch und Barbara Auer in den Hauptrollen.
Während auf Teil eins des in Berlin und vor allem in Südafrika spielenden Trinkwasser-Krimis die Claus Kleber-Reportage folgt, empfängt im Anschluss an Teil zwei Maybrit Illner prominente Gäste zum "Ressourcen"-Talk: TV-Star Heino Ferch, Bestseller-Autor Frank Schätzing, Umweltpolitiker und Wissenschaftler Klaus Töpfer sowie Auma Obama, Halbschwester des amtierenden US-Präsidenten, geben sich die Ehre.
Titel |
Machtfaktor Erde: Beutezüge im Klimawandel |
Sendedatum |
14.11.2011 |
Sendezeit |
21:45:00 |
Sender |
ZDF |
Produzent |
WDR |
weiterführende Links:
Claus Kleber befragt einen äthiopischem Bauern. ZDF / Jan Prillwitz
Ein Feldarbeiter in Äthopien - dort ist eine saudi-arabische Investorengruppe groß in den Reisanbau eingestiegen. Tausende von Kleinbauern wurden deshalb umgesiedelt. ZDF / Jan Prillwitz
Um die Gipfel, da wird's braun: Frühe Schneeschmelze in Kaschmir. ZDF / Jan Prillwitz
Auf einer Windmühle in der Inneren Mongolei spricht Claus Kleber (rechts) mit Wolfgang Jussen von Repower China. ZDF / Jan Prillwitz
Das ZDF-Team besucht russische Arktistruppen in Petschenga. ZDF / Jan Prillwitz
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