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Mädchen und Krieg
Mädchen und Krieg
Das Risiko, ein Mädchen zu sein. Sexuelle Gewalt im Krieg

Angola: ehemalige Kindersoldatinnen
Foto: terre des hommes

Vor einigen Jahren veröffentlichten italienische Zeitungen mehrere Fotos, die 1993 in Somalia aufgenommen worden waren. Eines davon zeigte einen italienischen Soldaten der UN-Friedensmission, der eine junge Somalierin vergewaltigte. Neu für die Öffentlichkeit war, dass ein UN-Soldat, Mitglied einer Friedensmission, der Täter war.

Das Foto machte deutlich, was in vielen Kriegsgebieten Praxis ist: Die Vergewaltigung von Frauen und Mädchen, die verschiedene bewaffnete Gruppen als Teil ihrer Militärstrategie einsetzen. Der Missbrauch und die Vergewaltigung von Frauen und Mädchen ist nicht, wie oft angenommen, ein spontaner Übergriff, sondern Teil einer Vernichtungsstrategie gegen die Zivilbevölkerung.

Frauen und Mädchen sind nicht nur innerhalb der Kriegszonen bedroht, sondern ebenso auf der Flucht. Grenzübertritte können besonders bedrohliche Situationen sein. Auch in Flüchtlingslagern gibt es für sie keine unbedingte Sicherheit. Nahrungsmittel und Ausweispapiere müssen mitunter mit sexuellen Dienstleistungen bezahlt werden; Tätigkeiten wie Holzsammeln und Wasserholen können lebensgefährlich werden.

Hilfe für die Opfer

Es gibt verschiedene Formen von Gewalt in Kriegen, bei denen Mädchen zu Opfern werden. Soldaten zwingen sie als Jugendliche zur Ehe. Schon in sehr jungem Alter dienen sie sich der Guerilla an, in der Hoffnung, so ihre Familie schützen zu können. Die Welle der kriegerischen Gewalt tötet nicht nur, sie zerstört auch Familienstrukturen und Dorfgemeinschaften, lässt viele der jungen Frauen alleine zurück. Die Älteren unter ihnen fristen ihr Leben als Straßenkinder in den Städten oder sichern sich ihren Unterhalt durch Prostitution. Ihre Kunden sind häufig Soldaten.

Die psychosoziale Rehabilitation von Vergewaltigungsopfern ist schwierig, da die betroffenen Frauen und Mädchen oft aus Angst vor Rache durch die Täter oder aus Scham nicht über die erlittene Gewalt sprechen. Um ihnen helfen zu können, haben Organisationen wie das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) ein umfangreiches Hilfsangebot entwickelt, das den Schutz der Opfer in den Vordergrund stellt. Dass ihnen geholfen werden muss, steht außer Frage - zu schwer belastet diese Gewalterfahrung die Zukunft der Frauen und die ihrer Kinder.

Auch wenn der Krieg vorbei ist tragen Frauen schwer an seinen Folgen: Als Überlebende müssen sie ihre Familie ernähren und nicht selten um Landrechte kämpfen. Soldaten übertragen die gewalttätigen Verhaltensmuster des Krieges auf ihre familiären Beziehungen. Für Kambodscha beispielsweise bedeutet dies einen dramatischen Anstieg der Gewalt gegen Frauen. In Phnom Penh ist im Januar 1997 das erste Frauenhaus eröffnet worden, das Gewaltopfern Zuflucht bieten soll. Abgesehen von den materiellen Schäden belastet diese Hypothek des Krieges die Gesellschaft zusätzlich.

Mädchen als Kindersoldaten

Im Jahre 2004 legte die internationale Koalition gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten einen »Global-Report« vor. Darin ist auch ein Kapitel enthalten, das sich mit der Situation von Mädchen im Krieg befasst. Darin heißt es:

In den meisten Konfliktregionen waren neben Jungen auch Mädchen an bewaffneten Konflikten beteiligt. Mädchensoldaten sind in hoher Zahl sexueller Gewalt wie auch Vergewaltigungen ausgesetzt gewesen, ebenso wie sie im Kampf und für andere Aufgaben eingesetzt wurden. Aus Afghanistan wird berichtet, dass Mädchen mit Männern »verheiratet« wurden, die Clans oder bewaffneten politischen Fraktionen angehörten. Mädchen, die mit bewaffneten kolumbianischen Gruppen in Verbindung stehen, berichteten über die erzwungene Einnahme von Empfängnisverhütungsmitteln und Zwangsabtreibungen, oftmals nachdem sie unter Druck zur »Freundin« eines erwachsenen Soldaten gemacht wurden. Aus der demokratischen Republik Kongo wird berichtet, dass fast alle Mädchen und auch einige Jungen durch ihre Kommandanten oder andere Soldaten sexuell ausgebeutet und vergewaltigt wurden.

Sexuelle Ausbeutung von Kindersoldaten

Globale Dimensionen und Trends
von Dr. Lisa Alfredson, Coalition to Stop the Use of Child Soldiers

Weltweit dienen Kinder unter 18 Jahren in bewaffneten Gruppen und regulären Armeen,
sie sind körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt. Für einige Kindersoldaten
gehört auch sexuelle Gewalt zu diesen Gefahren. Kindersoldaten dienen
im Militär und in bewaffneten Gruppierungen, wo strenger Gehorsam verlangt
wird und die moralischen und gesetzlichen Schutzregelungen gegen ihre Ausbeutung
zusammengebrochen sind. In diesem Kontext wird sexuelle Gewalt zur sexuellen
Ausbeutung.
..

sexuelle_ausbeutung.pdf

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Ankündigungen (siehe: Aufrufe und Einladungen)  
  Zur Zeit sind Soldaten der Bundeswehr in folgenden Ländern im Einsatz:

Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Afghanistan, Usbekistan ,Sudan
Horn von Afrika (Djibouti) und vor den Küsten Libanons und Somalias

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Zahlreiche Werbetermine der Bundeswehr findet ihr unter:

www.kehrt-marsch.de

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