Freundeskreis Himmler:
Friedrich Flick
(*
10. Juli 1883 in
Ernsdorf; †
20. Juli 1972 in
Konstanz)
war ein deutscher Unternehmer und verurteilter NS-Kriegsverbrecher. Nach beiden Weltkriegen wurde er zum reichsten Deutschen.
Friedrich Flick als Angeklagter während der
Nürnberger Prozesse (1947)
...Flick war Mitglied des konservativen
Deutschen Herrenklubs.
1934 wurden die Mitteldeutschen Stahlwerke Pflichtmitglied in der „Pflichtgemeinschaft in der Braunkohlenwirtschaft“ und damit Gründungsunternehmen der
BRABAG.
Nach 1933 konzentrierte er die Spenden, rund 100.000 Reichsmark im Jahr, auf die NSDAP. Nach Ablauf der vierjährigen Eintrittssperre trat er 1937 der NSDAP bei. 1934 oder 1935 wurde er Mitglied des etwa 40 Personen umfassenden Freundeskreises Reichsführer SS. Am 20. Februar 1933 wurde er zusammen mit Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, Georg von Schnitzler, Fritz Springorum, Ernst Tengelmann, Albert Vögler und anderen Vertretern der deutschen Wirtschaft zum neuen Reichskanzler Adolf Hitler eingeladen. (Geheimtreffen vom 20. Februar 1933) Dieser wollte den Anwesenden seine Wirtschaftspolitik erläutern und gleichzeitig Bedenken gegen ihn aus dem Weg räumen. So war er sehr darum bemüht, das Image des Bierzelt-Agitators abzulegen und versicherte den Wirtschaftsvertretern, entgegen nur propagandistisch gemeinten Enteignungsankündigungen würden die Eigentumsverhältnisse in der Wirtschaft bei einer Machtübernahme unangetastet bleiben. Zudem sicherte er zu, den Einfluss der Arbeiterbewegung zu beseitigen und umfangreiche Rüstungsmaßnahmen einzuleiten....
...Als sich das Ende des Krieges abzeichnete, versuchte Flick, der die Nr. 3 auf der Liste des
Kilgore Committee der 42 an den NS-Verbrechen am meisten schuldigen Industriellen war, sich auf die Folgen vorzubereiten. Seinen Söhne Otto-Ernst und Friedrich Karl, die bereits
1941 die Mehrheit des Flick-Konzern hielten, stockte Flick den Anteil bis auf 90 Prozent auf.
[16]
Noch in den letzten Kriegstagen verlegte er die Konzernzentrale von Berlin in den von den Westalliierten kontrollierten Teil Deutschlands nach Düsseldorf, verlagerte die Zentralakten in den Westen und ließ belastende Akten in großen Mengen vernichten. Um darüber hinwegzutäuschen, wie tief er in den Nationalsozialismus involviert war, ließ er bereits ab 1944 die Spendenquittungen für die demokratischen Weimarer Parteien sammeln. Am 8. Mai 1945 verschwand er auf seinen Landsitz in Oberbayern. Dort wurde er am 13. Juni 1945 verhaftet.
Nach dem Sieg der Alliierten verlor der Flick-Konzern etwa 75 Prozent seines industriellen Eigentums, das er in der Zeit des Nationalsozialismus besaß. Im Nürnberger Fall V, dem nach ihm benannten „Flick-Prozess“, wurde er am 22. Dezember 1947 wegen Sklavenarbeit, Verschleppung zur Sklavenarbeit, Ausplünderung der besetzten Gebiete und Teilnahme an Verbrechen der SS zu sieben Jahren Haft verurteilt....
...Friedrich Flick war in den
1950er Jahren wieder einer der reichsten Männer Westdeutschlands geworden. Er wurde bald zum größten Aktionär bei
Daimler-Benz und hatte Beteiligungen bei der
Feldmühle,
Dynamit Nobel,
Buderus und
Krauss-Maffei. 1955 besaß er wieder 100 Firmen mit einem Umsatz von rund 8 Milliarden
DM. Sein persönliches Vermögen war wieder auf 88 Millionen DM angewachsen. Bis Ende der 1960er Jahre wurde Flick unumstritten der reichste Mann Deutschlands...
1963 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband verliehen.
Als im Jahre 1981 der Flick-Konzern eine Steuerermäßigung in Höhe von knapp 1 Milliarde DM beim Bundeswirtschaftsministerium beantragte und diese eine Genehmigung erteilten, fanden Steuerfahnder heraus, dass der Flick-Konzern an Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien Zahlungen geleistet hatte. Es kam zur sogenannten Flick-Affäre und in einem Prozess wegen Bestechlichkeit vor dem Landgericht Bonn wurden Hans Friderichs, Otto Graf Lambsdorff (beide Wirtschaftsminister der FDP) zu Geldstrafen und Eberhard von Brauchitsch zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurden...
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