Alltag und Krieg
 
  Home
  Aktuelle Nachrichten
  Nachrichten - 1. Halbjahr 2010
  => Konjunkturprogramm Weltkrieg?
  => Urteile wie verlangt
  => Pakistan beginnt Bodenoffensive
  => Ausreiseverbot
  => 13. Europäischen Polizeikongress
  => IMI
  => Polizei nach Afghanistan?
  => "Pazifismus schadet"
  => 7. Jahrestag der Irak-Invasion
  => Denunzationen beginnen wieder
  => Partners and Friends
  Aufrufe und Einladungen
  Armut, Hunger und Krieg
  Atomenergie & Krieg
  Gender, Militarisierung und Krieg
  Folter und Krieg
  Imigration, Flucht und Krieg
  Jugend, Schule, Forschung und Krieg - 2
  Jugend, Schule, Forschung und Krieg
  Kinder und Krieg
  Klima, Umwelt und Krieg
  Kirche und Krieg
  Medien und Krieg
  Medizin und Krieg
  Soldaten, Krieg(sdienst) & Aufstandsbekämpfung
  Sozialabbau und Rekrutierungsstrategien der Bundeswehr
  Wirtschaft, Rüstung & Krieg
  Überwachung, Kontrolle & Krieg
  Innere Aufrüstung
  EU - Militarisierung
  Weltraum, Militär und Krieg
  Geopolitik und - strategie
  NATO
  Zukünftige Kriege
  Kontakt
  Protest und Widerstand
  Regelmäßige Ereignisse
  Gelöbnisse und "Helden"gedenken
  Militarismus, Faschismus & Geschichte
  Feindbildung
  Philosopie und Debatte über den Krieg
  Wehrtechnik
  Nachrichten Archiv 09
  Archiv 08
  Topliste
  Impressum
  Counter
  Links
  Unsortiert
  Ostermärsche
  Antimilitaristische Satire - Volksverhetzung und Beleidigung
  Krieg - Recht
  Rebellisches Zusammenkommen
  Kriegspropaganda?
  Bundesamt für Zivildienst soll antimilitaristische Perspektive erklären
  Wir über uns
  Jugendoffitiere: Anträge und Stellungnahmen
  Farbe bekennen
  Rechtliches
  Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges-Ärzte in sozialer Verantwortung
  Bodenschatzvorkommen in Afghanistan
  HusumA
  Die UN und der neue Militarismus (Teil II)
  Globaler Ausnahmezustand
  Geheimakten über Afghanistan
  Der Afghanistan-Konflikt - Link: Kooperation für den Frieden
  Abschied vom Luftkommando - Münster
  1. Panzerdivision
  Kriegsforschung an den Hochschulen
  Sommerbiwak 2010
  Einsatz strategischer Provokateure ?
  Die Panikmacher
  Verteidigungspolitischen Richtlinien 2011
  Neuausrichtung deutscher Militärpolitik
  Fragekatalog an Bundeswehr
  Internationale Kampagne gegen die kriegerische Normalität
  Libyen: Verstöße gegen UNO-Mandat (nicht unter NATO-Führung)
  Ex-Soldaten solidarisieren sich mit Occupy-Protesten
  Zusammenarbeit von Polizei, Militär und dem Geheimdienst
  Larzac - Widerstand Südfrankreich von 1971-1981
  Bundeswehrnachwuchs
  Belohnung nach Massaker
  Ideengeschichte des Pazifismus und Antimilitarismus
  Kampfdrohnen für die Bundeswehr
  Playlists für reale Ego-Shooter
Urteile wie verlangt
17.10.2009  33 Kommentare 

Prozess gegen "militante gruppe"

Urteile wie verlangt

Mit dreieinhalb Jahren Haft endet der Prozess gegen die letzte militante linksradikale Gruppe. Dabei bewies die Bundesanwaltschaft vor allem eines: ihre Ahnungslosigkeit über die "mg". VON KONRAD LITSCHKO

Vor dem Urteil: Die Angeklagten Oliver R. (r) und Florian L. (l) mit Rechtsanwalt im Kammergericht in Berlin-Moabit.    Foto: dpa

BERLIN taz | Nichts war normal an diesem Prozess. Auch am Freitag, dem letzten der 63 Verhandlungstage, stehen Polizeiwagen vor dem Berliner Kammergericht, werden Besucher durch penible Einlasskontrollen gezwängt, sitzen im Zuschauerraum bewaffnete Polizisten neben Linksautonomen. Angeklagt sind drei mutmaßliche Mitglieder der heute einzigen links-militanten Untergrundorganisation, der "militanten gruppe" (mg).

Als Richter Josef Hoch sein Urteil spricht, sitzen die drei Angeklagten betont gelassen zwischen ihren sechs Anwälten im holzgetäfelten Gerichtssaal. Axel H., 48-jähriger Sozialpädagoge, gräbt sich in seinen schwarzen Kapuzenpullover. Der 37-jährigen Florian L., Altenpfleger, und Oliver R., 37-jähriger Antiquariatsangestellter, stützen den Kopf in die Hände. "Es gibt keinen Zweifel, dass die Angeklagten Mitglieder der militanten gruppe sind", sagt Hoch.

Noch unbestrittener sei deren versuchte Brandstiftung an drei Bundeswehrfahrzeuge in Brandenburg/Havel. Macht drei Jahre und sechs Monate Haft für Axel H. und Oliver R. Sechs Monate weniger sind es für den psychisch erkrankten Florian L. Nichts anderes hatte die Bundesanwaltschaft für deren Mitgliedschaft in einer kriminellen Gruppe nach Paragraf 129 und der versuchter schweren Brandstiftung gefordert. Durch die Fenster dringen die Bässe der Solidaritätskundgebung vor dem Gerichtsgebäude. Im Saal fällt nach dem Urteilsspruch kein Mucks.

Seit September 2008 saßen die drei, alle nicht vorbestraft, vor dem Kammergericht. Nur am ersten Prozesstag verlas Axel H. eine Erklärung: "Hier sitzen die falschen Leute auf der Anklagebank. Auf die Anklagebank gehören Kriegstreiber, Kriegsbefürworter und Rüstungskonzerne. Sie sind die kriminellen Vereinigungen. Sie sind anzuklagen." Dann schwiegen sie.

Bei dem versuchten Brandanschlag vom Juli 2007 in Brandenburg/Havel gab es nichts zu deuteln. Ermittler, die hatten die Angeklagten nicht seit Monaten, sondern auch am Tatort beobachtet. An den Brandsätzen fanden sich DNA-Spuren der Angeklagten, an deren Rucksäcken Benzinspuren. Die Verteidigung setzte denn auch auf die politische Aufladung der Tat - als legitimer Widerstandsakt gegen die "völkerrechtswidrigen Kriegseinsätze" der Bundesrepublik in Kosovo, Irak und Afghanistan.

Richter Hoch wischte das beiseite. Als Mitglieder der mg seien die Angeklagten keine Antimilitaristen, sondern Gewaltbefürworter. Seit 2005 und 2006 sollen Florian L., Oliver R. und Axel H. bei der Gruppe mitgewirkt haben, so Hoch. Dafür sprächen eine Reihe von Beweisen: die Brandsätze im mg-Stil (Marke "Nobelkarossentod") in Brandenburg/Havel, beschlagnahmte Fotos von früheren mg-Anschlagszielen, ein bei Florian L. gefundenes, von der mg verfasstes "Minihandbuch für Militante", ein Kalender, in dem Einträge mit dem Stichwort "Auto" mit Anschlägen der mg zusammenfallen. Zudem habe sich die mg seit der Verhaftung der drei Angeklagten in "Schockstarre" befunden. Die Auflösung der Gruppe im Juli habe dagegen den "durchsichtigen Zweck" der Entlastung der Angeklagten gehabt.

Alles nur Indizien und kaum nachprüfbare Informationen des Verfassungsschutzes, monierten die Verteidiger. Die Verurteilung hätte von Beginn an festgestanden. "Zu groß war der Druck, Erfolge in Sachen mg vorweisen zu können", so Anwältin Undine Weyers. Akten seien der Verteidigung nicht zugestellt worden, andere manipuliert gewesen, Zeugen hätten gelogen. Am Ende kapitulierten die Anwälte und verzichteten auf ihr Schlussplädoyer.

Tatsächlich offenbarte die Bundesanwaltschaft eines: Dass sie herzlich wenig über die mg weiß. Ein V-Mann des Bundesverfassungsschutzes, der die Angeklagten als Mitglieder der mg belastet hatte, musste einräumen, dies nur vom "Hörensagen" zu wissen. BKA-Leute sagten mit Perücken und angeklebten Bärten aus. Zwei Ermittler gestanden, selbst Texte im linken Infoblatt Interim veröffentlicht zu haben, um die mg zu einer Reaktion zu provozieren. "Mit einem rechtstaatlichen und fairen Verfahren hatte das nichts zu tun", kritisiert Anwältin Weyers. Man werde in Revision gehen.

Quelle: www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/urteile-wie-verlangt/

Ankündigungen (siehe: Aufrufe und Einladungen)  
  Zur Zeit sind Soldaten der Bundeswehr in folgenden Ländern im Einsatz:

Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Afghanistan, Usbekistan ,Sudan
Horn von Afrika (Djibouti) und vor den Küsten Libanons und Somalias

_________________________________________


Zahlreiche Werbetermine der Bundeswehr findet ihr unter:

www.kehrt-marsch.de

_______________________________________
 
Besucher 360217 Besucher (759499 Hits)
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden