Am 12. Januar 2011 könnte der Countdown für das Ende einer Kooperationsvereinbarung begonnen haben, die der Bundeswehr die Schultüren in Nordrhein-Westfahlen weit aufgerissen hat. Gut zwei Jahre ist diese Kooperationsvereinbarung alt; sie trägt die Unterschriften der damaligen Schulministerin Barbara Sommer (CDU) und von Bernd Diepenhorst, Generalmajor und Befehlshaber im Wehrbereich II. Darin heißt es: „Jugendoffiziere informieren im schulischen Kontext Schülerinnen und Schüler über die zur Friedenssicherung möglichen und/oder notwendigen Instrumente der Politik.“ Dass eine derartige Information Interessen geleitet und deshalb zwangsläufig einseitig sei, wurde seitdem immer wieder kritisiert. - Am 12. Januar 2011 hat nun eine Anhörung zur Aufhebung dieser Vereinbarung stattgefunden. Der Schulausschuss des Landtages in Düsseldorf hatte Experten eingeladen. Und der neue Generalmajor sprach - wohl um eine Aufhebung zu verhindern - plötzlich sogar vom „Kontroversitätsgebot“, also vom Gebot zur freien Diskussion, dem sich die Truppe in der Schule angeblich verpflichtet fühle. Was die Kritiker nicht besänftigt hat. Aber vor der möglichen Aufhebung der Kooperationsvereinbarung gibt es schon jetzt einen anderen Weg, seine Kinder vom Unterricht durch die Bundeswehr fern zu halten.
Schule ohne Militär – Aktion gegen Bundeswehrauftritt in Berlin
Berlin. Kriegsgegner mußten draußen bleiben, als Offiziere am Donnerstag in Berlin-Marzahn bei den Berufsorientierungstagen am Melanchthon-Gymnasium auftraten. Knapp 30 AktivistInnen waren dem Aufruf des Bündnisses »Schule ohne Militär« gefolgt, um gegen die Bundeswehr zu protestieren. Polizeibeamte hinderten sie allerdings am Betreten des Gebäudes. Immerhin drei Schüler versuchten mit einer Sitzblockade vor dem Klassenraum, den Beginn der Veranstaltung zu verhindern. Daraufhin griff die Polizei auch im Schulgebäude ein und nahm ihre Personalien auf. Am Ende waren es aber nur sechs Zwölfkläßler, die den Soldaten Gehör schenkten. Für das Bündnis gibt es bereits am Montag erneut Anlaß, aktiv zu werden. Da sollen Offiziere den Unterricht im Fach Arbeitslehre an der Alfred-Wegener-Schule in Dahlem übernehmen. Im Gegensatz zum Bundeswehreinsatz am Donnerstag ist der Besuch der Lehrveranstaltung am 28. Juni für die Schüler nicht freiwillig, sondern Pflicht...
Protest gegen Unterricht von Militärs an Schule in Berlin-Dahlem Berlin.28. Juni 2010 - Unter dem Motto »Wir wollen der Bundeswehr nicht das Feld überlassen« protestierten am Montag Schülerinnen und Schüler vor der Alfred-Wegener-Oberschule in Berlin-Dahlem. ...
Der Einsatzleiter (rechts im Bild) demonstrierte seine Entschlossenheit
die Kundgebung zu behinderndurch besonders aggressives Verhalten.
Wenig Verständnis für den Protest zeigte die Polizei. Zunächst forderten die Beamten die Jugendlichen auf, die Lautstärke des Lautsprecherwagens zu senken. Dann verlangten sie, daß zwischen den Redebeiträgen keine Musik gespielt wird. Das sei unpolitisch...
Das Gesicht des Militarismus:
" Es gab schon immer gute Gründe unsere Jugned in den Krieg zu schicken,
- sie müssen nur gut vermittelt werden." .
Video: TV Berlin "Die Schule soll missbraucht werden, um den Krieg gegen den Willen der Eltern, schön zu reden und falsches Heldentum zu verbreiten."
In einer Rede betonte Bert Schilden vom Bezirkselternausschuss Friedrichshain-Kreuzberg das Informationsrecht der Eltern ...
Offenes Treffen gegen Krieg & Militarisierung 24.06.2010 12:21 Themen: Militarismus
Die Militarisierung des gesamten öffentlichen Lebens wird immer unübersehbarer. Die Bundeswehr auf dem Weg zur Berufsarmee nützt die Perspektivlosigkeit der Jugend, um töten und getötet werden als karriereträchtigen Beruf anzupreisen. Mit einem „öffentlichen Rekruten- Gelöbnis“ am 30. Juli in Stuttgart soll in einer gigantischen Militarismus-Werbeaktion „Normalität von Krieg und Auslandseinsätzen“ vermittelt werden. Und wer den Werbern nicht auf den Leim geht, wird in der Uni vor den Karren des Militärs gespannt. Offene oder versteckte Rüstungsforschung durchdringt fast alle Wissenschaftsbereiche der Universitäten. Dagegen steht das Friedensgebot des Grundgesetzes.
Zum Thema „Universitäten als Kriegs-Dienstleister - Gegenmittel Zivilklausel - Widerstand jetzt„ hat das „Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung“ Stuttgart (OTKM) am 21. Juni zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung eingeladen... > lesen
Erfolg für Kriegsgegner
Kooperationsvertrag zwischen Bundeswehr und Landesschulministerium in Mecklenburg-Vorpommern geplatzt
Von Michael Schulze von Glaßer *
Alles war perfekt vorbereitet: die Einladungen verschickt, Sekt und Schnittchen kalt gestellt und der Festsaal im Schweriner Schloß für die Veranstaltung gebucht. Nach kurzen Reden des Landesministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Henry Tesch (CDU), und des Konteradmirals Jens-Volker Kronisch, Befehlshaber des Wehrbereichskommandos I Küste der Bundeswehr, sollte am vergangenen Donnerstag ein Kooperationsvertrag zwischen beiden Institutionen unterzeichnet werden. Dadurch sollte Jugendoffizieren der Zugang zu Schulen erleichtert und das Militär in die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften einbezogen werden. Daraus wurde aber nach Intervention der Sozialdemokraten nichts...
Proteste gegen Rekrutierungsversuche der Bundeswehr an der Alfred-Wegener-Oberschule in Berlin am 28ten Juni
Fährt der Panzer die neuen Rekrut_innen[1] demnächst direkt vom Schulhof in die Kaserne? Dies bleibt in unmittelbarer Zukunft zumindest unwahrscheinlich, jedoch ist in letzter Zeit eine massive Militarisierung der Bildungseinrichtungen sichtbar geworden. Ein wichtiger Vorstoß derjenigen, die die Präsenz der Bundeswehr an Schulen befürworten, stammt von der CDU-Fraktion der Steglitz-Zehlendorfer Bezirksverordnetenversammlung (BVV):
Ihrer Meinung nach solle das Bezirksamt den Schulen empfehlen, Informationsveranstaltungen mit Jugendoffizieren der Bundeswehr regelmäßig durchzuführen (dem stimmten die Grünen in der BVV zu). Schon der Name des Antrags vom 6ten Dezember lässt aufhorchen: “Bundeswehr an die Schulen”[2]! Explizit ist die Rede von “Rekrutierung” des zukünftigen “Führungspersonals”[3]. ... > lesen
Preisausschreiben
Bundeswehr, jugendgerecht
17.06.2010
BERLIN
(www.german-foreign-policy.com) - Mit einem Preisausschreiben forciert die Bundeswehr ihre aggressive Propaganda- und Rekrutierungskampagne gegenüber Jugendlichen ab 14 Jahren. Die Gewinner des "Wissensquiz'" erhalten exklusiven Zugang zu Eliteeinheiten des deutschen Militärs, die auf Anti-Guerilla-Aktionen spezialisiert sind. Unter anderem wird den Jugendlichen eine "Zugriffsoperation" vorgeführt, bei der Fallschirmjäger der "Division Spezielle Operationen" ein von Aufständischen besetztes Gebäude stürmen - Schusswaffen- und Sprengstoffgebrauch inbegriffen. Flankiert werden die Werbemaßnahmen durch den Abschluss von Kooperationsverträgen zwischen Landesregierungen und Militär, die den flächendeckenden Einsatz sogenannter Jugendoffiziere an deutschen Bildungseinrichtungen ermöglichen. Erklärtes Ziel ist es, die Schüler sowohl mit diversen "Bedrohungen" als auch mit "nationalen Interessen" vertraut zu machen. Insbesondere gegen die Indoktrination durch die Jugendoffiziere regt sich inzwischen breiter Widerstand; zahlreiche Schüler- und Elternvertretungen sowie die Lehrergewerkschaft GEW fordern eine "Schule ohne Bundeswehr"... > lesen
Militarisierung von Forschung und Lehre von Sarah Nagel
An mehr als zwanzig Hochschulen und weiteren zivilen Einrichtungen findet bundesweit Forschung statt, welche die Bundesregierung als „bundeswehrrelevant“ bezeichnet. Dafür wurden 2008 1,1 Milliarde Euro ausgegeben. Daneben wird an Hochschulen auch im Rahmen der Projekte „Forschung für die zivile Sicherheit“ gearbeitet, die im Jahr 2007 auf EU-Ebene und gleichzeitig auch mit einem eigenen Programm des Bildungsministeriums in Deutschland gestartet sind.
Bei einem Blick auf die Forschungslandschaft werden vor allem zwei Veränderungen deutlich:
Die Bundesregierung und auch die EU benötigen immer breiter gefächerte Forschungsergebnisse, weil sie in den vergangenen Jahren an immer mehr Auslandseinsätzen beteiligt sind. Dazu gehören die Rekrutierung, die Eignungsfeststellung und die Behandlung von verletzten und traumatisierten Soldaten genauso wie Waffen, technisches Gerät und Ausrüstung im Einsatz. Auch die langfristige Besatzung von Ländern wirft für die Bundesregierung und die EU neue Fragen auf.
Die zweite Entwicklung ist das Verwischen der Grenzen zwischen ziviler und militärischer Forschung:
Ob es sich um Forschung im Bereich des „Dual use“ handelt, also Forschung an Produkten, die sowohl zivil- als auch militärisch verwendet werden können, oder um Projekte, die auf den ersten Blick überhaupt nicht als „bundeswehrrelevant“ erkennbar sind,
aber trotzdem vom Verteidigungsministerium in Auftrag gegeben wurden – die Grenzen sind oft fließend... > lesen
»Man will unsere Kinder an Kriege gewöhnen«
In Berlin protestieren Eltern gegen Bundeswehr an Schulen. Ein Gespräch mit Bert Schilden
Interview: Frank Brendle
Bert Schilden hat Berliner Elternvertreter zur Gründung einer AG »Militärfreie Schule« eingeladen
Sie haben im Namen des Berliner Bezirkselternausschusses Friedrichshain-Kreuzberg zur Gründung einer Initiative gegen Einsätze der Bundeswehr an Schulen eingeladen. Was war der Anlaß dafür?
Die Bundeswehr baut ihre Präsenz an Schulen aus und versucht immer häufiger, Jugendliche vom Sinn weltweiter Militäreinsätze zu überzeugen. Das Militär schult Lehrer in Seminaren und stellt überarbeiteten Kollegen ganze Unterrichtseinheiten mundgerecht zubereitet zur Verfügung. Psychologisch und rhetorisch bestens geschulte Jugendoffiziere werden von Schulen zum Unterricht unserer Kinder eingeladen, und Wehrdienstberater machen ihnen eine angebliche Karriere beim Bund schmackhaft. An uns Eltern ging diese Form der politischen Bildung bislang vorbei. Wir haben davon erst durch die Aktionen am Berliner Schadow-Gymnasium erfahren, als Schüler gegen die Einladung eines Bundeswehrvertreters protestiert haben ... > lesen
Die Tür des Panzers ist 20 Meter weit ins Gelände gesprengt worden, das Bundeswehrfahrzeug durch die Detonation völlig zerstört. "Was mit den Insassen geschehen ist, kann man sich denken", sagt Jugendoffizier Gerret Hohmann. Da brauche er keine Bilder von abgetrennten Gliedmaßen oder blutigen Leichen zu zeigen, um zu demonstrieren, dass ein Auslandseinsatz der Bundeswehr "nicht rosig" ist.
Hohmann war im vergangenen Jahr 120 mal in Schulen im Main-Taunus, Hochtaunus, RheingauTaunus, Kreis Groß-Gerau und in Wiesbaden unterwegs, um Jugendliche ab Klasse zehn im Politikunterricht über die Arbeit der Bundeswehr zu informieren. "Objektiv" und immer darauf bedacht, verschiedene Perspektiven zu zeigen, wie er betonte. Im Vordergrund stehe die Aufklärung über sicherheitspolitische Fragen oder Auslandseinsätze... www.teachersnews.net
Aktion gegen die Bundeswehr in Bad Oeynhausen
Kurgast der Maternus-Klinik 19.05.2010 14:29 Themen: Militarismus
Bad Oeynhausen, 19. Mai 2010
Farbe bekennen gegen Kriegswerber, Kriegstreiber und Kriegsverbrecher
Die Berufseinsteigermesse in Bad Oeynhausen endete für die Bundeswehr, bevor sie begann...
Proteste gegen Veranstaltung mit Jugendoffizieren
Martin Klesmann
Zum ersten Mal seit Jahren wird an einem Berliner Gymnasium wegen massiver Proteste eine Veranstaltung mit Jugendoffizieren der Bundeswehr abgesagt. Ursprünglich sollten am 27. Mai Bundeswehrangehörige an das Hans- und Hilde-Coppi-Gymnasium in Karlshorst kommen, um Elfklässlern von den Aufgaben der Armee und den dortigen Berufsmöglichkeiten zu berichten. Schüler machten dagegen mit Flugblättern mobil und auch einige Eltern äußerten sich kritisch. Schließlich stellte die Schülervertretung einen Eilantrag an die Schulleitung, die Veranstaltung so nicht stattfinden zu lassen... > lesen
Angesichts der zunehmenden Ablehnung des Afghanistaneinsatzes bei den Bundesbürgern Guttenberg fordert Bundeswehrsoldaten mit Einsatzerfahrung an Schulen
tagesspiegel -17.05.2010
Unter Beschuss Bundeswehr in Kundus angegriffen
Im Norden Afghanistans sind erneut deutsche Soldaten unter Beschuss geraten. In der Nähe des deutschen Feldlagers Kundus griffen Aufständische am Samstag mit Handfeuerwaffen und Panzerfäusten an, wie das Einsatzführungskommando in Potsdam mitteilte...
Bundeswehr raus aus Schulen! Appell an die Kultusministerkonferenz
Wir fordern Sie auf, Kooperationsverträge zwischen Schulministerien
und Bundeswehr für ungültig und Unterrichtung von Schulklassen in
und außerhalb von Schulen durch Angehörige der Bundeswehr, sog.
Jugendoffiziere, für unvereinbar mit dem Bildungsauftrag zu erklären...
Bezirkselternausschuss Friedrichshain-Kreuzberg fordert Informationsrecht für Eltern und Garantie der Ausgewogenheit
Wie die Berliner Presse seit Monaten berichtet, wirbt die Bundeswehr verstärkt unter Berliner Schülern – unseren Kindern. Speziell ausgebildete Offiziere der Bundeswehr haben in den vergangenen drei Jahren fast ein Drittel aller Berliner Oberschulen besucht und im Unterricht Informationsveranstaltungen abgehalten. Der Bezirkselternauschuss Friedrichshain-Kreuzberg fordert, dass Schulen zu Beginn des jeweiligen Schulhalbjahres uns Eltern über geplante Veranstaltungen mit dem Militär informieren.Diese Information steht uns Eltern zu und muss uns garantiert werden... > lesen
IMI-Fact-Sheet "Bundeswehr und Schule" erschienen
Die IMI hat bereits zahlreiche Studien veröffentlicht, in denen
beschrieben wird, wie die Bundeswehr einerseits mit Hilfe von
Jugendoffizieren und den Unterrichtsmaterialien "Frieden und Sicherheit"
an Schulen die Militärpolitik der Regierung zu legitimieren sucht und
andererseits Jugendliche direkt an Schulen rekrutiert.
Häufig wurden wir angefragt, ob es nicht möglich sei, die Argumente
zusammenzufassen. Dies haben wir nun getan und ein "Factsheet" erstellt,
auf dem die wichtigsten Informationen zu dem Thema sowie Recherchetipps
und Literaturangaben zusammengestellt sind. Das Factsheet kann als
Vorlage für eigene Flugblätter dienen, eignet sich aber auch zum direkt
auslegen: http://imi-online.de/download/factsheetBWundSchule2010.pdf
Wir werden uns bemühen, dieses Fact-Sheet farbig zu drucken und dann
gegen die Erstattung der Porto-Kosten zu verschicken. Wenn die gedruckte
Version vorliegt, werden wir dies auf der homepage verkünden.
Rahmenabkommen mit der Bundeswehr mit den Kultusministerien der Bundesländern
Bundeswehr an Schulen Kameraden im Klassenzimmer
26.03.2010, 10:15
Von Johann Osel
Die Bundeswehr wirbt um Sympathie und Nachwuchs - und nutzt dafür auch einen Schießsimulator. Darf die Bundeswehr so vor Schülern auftreten und für sich werben? Kritiker befürchten, schon Kinder würden so "auf Kurs gebracht".
"Tausend Mal besser als die Spielkonsole zu Hause": Soldatinnen bei einer Geländeübung. Foto: Reuters
...Jüngst haben die Kultusminister von fünf Bundesländern mit der Bundeswehr Rahmenabkommen geschlossen, mit denen die Armee offizieller Bildungspartner wird: für Vorträge von Jugendoffizieren, für Lehrer-Schulungen in Sicherheitsfragen oder Exkursionen in Kasernen. Etwa in Rheinland-Pfalz, wo das Ministerium aber ausdrücklich betont, man intensiviere auch den Kontakt zu Kirchen oder Friedensdiensten, um "einen gleichberechtigten Beitrag zur Demokratieerziehung" zu ermöglichen.
Neben Rheinland-Pfalz handelt es sich nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung um das Saarland, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. In Hessen wird derzeit intern an einer solchen Vereinbarung gearbeitet, in Bayern "das sehr hochwertige Angebot" geprüft, heißt es...
Berlin: Exoffizier bei Berufsorientierungstag an Gymnasium. Mehr als 100 Schüler und Kriegsgegner demonstrierten gegen den Auftritt
Von Michael Schulze von Glaßer
Protest gegen Besuch der
Bundeswehr am Freitag vor
dem Berliner Schadow-
Gymnasium
Foto: Christian Ditsch/Versio
Die Neutralität der Schulbildung wird verletzt«, kritisierte Erik Schneider von der unabhängigen Schülergruppe »Klassenkampf Süd-West« am Freitag den Besuch eines ehemaligen Marineoffiziers am Berliner Schadow-Gymnasium. Der Auftritt fand im Rahmen eines Berufsorientierungstages statt. Dagegen protestierten vor der Schule etwa 100 Mitglieder von Friedensgruppen, Parteien und Gewerkschaften... > lesen
Deutscher Bundestag Drucksache 17/1511
17. Wahlperiode 23. 04. 2010
In einem Gutachten zum Thema „Bundeswehr im Schulunterricht“ des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages vom 12. März 2010 heißt es mit Blick auf das Neutralitätsgebot: „ Je umstrittener in der Öffentlichkeit die Inhalte der Veranstaltung sind, desto eher muss die Schule auf die Ausgewogenheit achten (…) Dies kann die Schule sicherstellen, indem sie z. B. zu einer Veranstaltung auch einen militärkritischen Vertreter einlädt (…)“. Das wird allerdings nach Kenntnis der Fragesteller so gut wie nie umgesetzt...
Antwort
der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Harald Koch, Stefan Liebich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 17/1315 –
Jugendoffiziere der Bundeswehr...
...In Steglitz-Zehlendorf stört der Konflikt zwischen Gegnern der Bundeswehr-Präsenz und ihren Befürwortern inzwischen den Schulfrieden. Die CDU möchte die Berufsoffiziere gerne an jeder Schule sehen und hat dazu einen entsprechenden BVV-Beschluss herbeigeführt, übrigens mit Zustimmung der Grünen. Die Begründung: Damit die Bundeswehr erfolgreich international agieren könne, brauche sie „bürgerlich geprägtes Führungspersonal“.
Der Bezirksschulbeirat, ein Gremium aus Eltern, Schülern und Lehrern, hat die Schulen aufgefordert, die Empfehlung der BVV zu ignorieren. Die Schüler würden „mit Werbeversprechen von guter Ausbildung, guter Bezahlung bei sicherem Arbeitsplatz umworben. Es geht dabei aber buchstäblich um Leben und Tod“, sagt die Vorsitzende des Bezirkselternausschusses, Daniela von Treuenfels. „Das Militär hat an Schulen, Arbeitsämtern und Bildungsmessen nichts zu suchen.“ Grüne und SPD fordern zwar nicht zum Protest auf, wünschen sich aber auch „mehr Pluralität“, wenn die Bundeswehr an Schulen aktiv wird. „Es sollte auch einen Gegenpart geben, zum Beispiel Kriegsdienstverweigerer“, sagt Felicitas Tesch, Bildungspolitikerin der SPD. Ob Angebote der Bundeswehr im Unterricht für die Schüler verbindlich sind, sollten der Schulleiter oder die Schulkonferenz festlegen. „Auf jeden Fall sollte sich die Politik aus dieser Frage heraushalten.“...
Kein privilegierter Zugang der Bundeswehr zur Schule
Petition gegen Kooperationsvereinbarung Bildungsministerium RLP und Bundeswehr
Am 18. März rief die Arbeitsgemeinschaft Trier zur Unterstützung ihrer Petition gegen eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Bundeswehr und dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium auf. Innerhalb von 12 Tagen haben über 160 Personen, darunter viele Lehrer, Schüler, Studierende, Gewerkschafter und Parteimitglieder von SPD, Grünen, Die Linke, sowie Mitglieder kirchlicher Gruppen, von Umwelt- und Friedensorganisationen sowie Sozialer Bewegungen undBildungseinrichtungendie Petition unterzeichnet. Mit der Petition die im Landtag eingereicht wurde, fordern sie eine Rücknahme der Kooperationsvereinbarung die Jugendoffiziere der Bundeswehr in den Unterricht, sowie in die Lehrerausbildung fest einbindet.
„Besonders bedenklich ist es, dass eine Vereinbarung in einer so entscheidenden Frage ohne jede demokratisch gebotene gesellschaftliche Debatte und ohne jede Vorankündigung unterzeichnet wurde“ kritisieren die Petitionsunterstützer... > lesen
Geschulte Jugendoffiziere haben bereits zahlreiche Oberschulen besucht
Martin Klesmann
Die Bundeswehr wirbt verstärkt unter Berliner Schülern. Speziell ausgebildete Offiziere der Bundeswehr haben allein in den vergangenen drei Jahren fast ein Drittel aller Berliner Oberschulen besucht und dort im Schulunterricht Informationsveranstaltungen abgehalten. Diese vier rhetorisch geschulten Jugendoffiziere haben 98 Berliner Schulen besucht - davon allein 47 Gymnasien, 22 Berufsschulen, 16 Real- und 13 Hauptschulen, wie Bildungsstaatssekretärin Claudia Zinke (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage des Linke-Politikers Steffen Zillich nun mitteilte. Insgesamt hätten allein im vergangenen Jahr 3 790 Schüler solche Veranstaltungen oder gar Bundeswehreinrichtungen besucht - das sind noch einmal gut 270 Schüler mehr als im Jahr 2008...
CDU wirbt um Militärisches Führungspersonal an Steglitzer und Zehlendorfer Schulen
Antrag der CDU in der BVV
Seit den Zeiten der Rot-Grünen Bundesregierung wird die Bundeswehr erfolgreich und international geachtet in Konfliktfeldern der Welt eingesetzt. Um das Militär für diese Aufgabe zu wappnen, bedarf es verantwortungsvollen, demokratisch unterwiesenen und bürgerlich geprägten Führungspersonals. Dies soll auch aus Steglitz-Zehlendorfer Schulen rekrutiert werden, da unser Bezirk in der Güte der Schulausbildung führend in Berlin ist. > lesen
26. März Berlin 10:00 findet eine Gegenveranstaltung zur gleichzeitig stattfindenden Militärveranstaltung am Schadow-Gymnasium
Rosenheim - Letztes Jahr demonstrierten FriedensaktivistenInnen gegen den Rekrutierungseinsatz der Bundeswehr an der Rosenheimer Berufsschule II. Der Bußgeldbescheid ließ nicht lange auf sich warten. Die KriegsgegnerInnen legten daraufhin Widerspruch gegen diesen Bescheid beim Amtsgericht in Rosenheim ein.
taz berichtete am 27.11.2009: Bundeswehr bildet Schüler
Offiziere erzählen Schülern von den Jobmöglichkeiten bei der Truppe. Die sind sehr interessiert - angekündigte Proteste finden nicht statt.
"Was hat die Bundeswehr in Afghanistan zu suchen?" steht auf einem Plakat im Treppenhaus des Paulsen-Gymnasiums in Steglitz. In der fünften und sechsten Stunde sind zwei Oberleutnants der Bundeswehr, Christian Schneider und Michael Wils-Kudiabor, zu einer Informationsveranstaltung in die Aula gekommen, ihnen gegenüber sitzen 100 Schüler der 12. und 13. Klasse. Die uniformierten Männer reden über den Einsatz in Afghanistan - und die Berufsmöglichkeiten bei der Bundeswehr...
Im November 2009 fand im Paulsengymnasium in Berlin-Steglitz eine Veranstaltung zum Thema »Was hat die Bundeswehr in Afghanistan verloren« statt. Die Schulleitung hatte dazu zwei Offiziere der Bundeswehr eingeladen. Entgegen Behauptungen der Schulleiterin gegenüber einer Berliner Zeitung, den SchülerInnen sei die Teilnahme an der Veranstaltung freigestellt gewesen, liegen der LandesschülerInnenvertretung (LSV) Berlin mehrere Aussagen von SchülerInnen des Paulsengymnasiums vor, dass den SchülerInnen Ordnungsmaßnahmen bei Nichterscheinen angedroht wurden.
Die LSV kritisiert dieses Vorgehen: »Hier wurden die Rechte der SchülerInnen eindeutig mit Füßen getreten und es zeigt sich - leider wieder einmal - wie zweierlei Mass angelegt wird: Als in den vergangenen Wochen auch SchülerInnen des Paulsengymnasiums für eine bessere Bildung, für kleinere Klassen, mehr LehrerInnen etc., für ein demokratisches Miteinander in der Schule auf die Straße gingen, wurden ihnen die selben Massnahmen angedroht, falls sie dem Unterricht fernbleiben würden. Auch dort wurde mit Unterrichtsausfall und Obhutspflicht seitens der Schulleitung argumentiert.«...
„Die Schule der Nation ist die Schule“
Aus aktuellem Anlass scheint uns geboten, auf diesen Grundsatz in Willy Brandts erster
Regierungserklärung zurückzukommen. Er setzt sich damit von der altbekannten Formel „Armee als Schule der Nation“ entschieden ab und fordert die „Erziehung eines kritischen, urteilsfähigen Bürgers, der imstande ist, durch einen permanenten Lernprozess die Bedingungen seiner sozialen Existenz zu erkennen und sich ihnen entsprechend zu verhalten.“
Wir erinnern daran, weil die Bundeswehr von Jahr zu Jahr breiter angelegte Reklamefeldzüge veranstaltet, um Jugendliche, meist Minderjährige, für das Soldatenhandwerk zu gewinnen. So sollen in diesem Jahr 40 Städte vom so genannten „Karriere-Treff“ der Bundeswehr angesteuert werden.
Damit ganze Klassen das mobile Werbe-Event besuchen, werden Schulen angeschrieben, 2008 mehr als 1.700 Mal, doppelt so oft wie 2007. Für 2009 sind 599 Einsätze bei Jugend-Freizeit- und Bildungsmessen vorgesehen. Außerdem sind Arbeitsämter und Berufsberatung direkt an Schulen Ziel der Jugendoffiziere und so genannten Wehrdienstberater. Vielleicht gravierender als diese sichtbaren
Auftritte sind Versuche, durch Einflussnahme auf den Unterricht frühzeitig motivierte Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen. Dem dienen Lehrerfortbildungen, vorgefertigte Unterrichtseinheiten,Freizeitangebote mit Abenteuerflair oder auch Seminare mit dem Strategiespiel POL&IS. Dies alles soll die Jugendlichen in die Denkweise global agierender Militärpolitik einführen. Die nordrheinwestfälische Landesregierung hat durch einen Kooperationsvertrag mit der Bundeswehr diesen Werbefeldzügen in Richtung Schule Tür und Tor geöffnet... > lesen
...Wir schließen uns der Forderung an: Schule ohne Bundeswehr: Eva Aras, Lehrerin; Hanno Becker, Lehrer IGS Paffrath; Jürgen Becker, Kabarettist; Malle Bensch-Humbach, Lehrerin i.R.; Christine Biermann, Lehrerin; Brigitte Bilz, Lehrerin;Dr.Fritz Bilz, Hostoriker, Beate Bongard, Lehrerin; Renate Bonow, Lehrerin; Dr.Manuel Bremer, Lehrer, Humboldt-Gymnasium; Andreas Bremm, St.R., IGS Paffrath; Prof.Dr. Wolf-Dietrich Bukow, Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften, Universität Köln; Prof.Dr.Christoph Butterwegge, Institut...
"Die Bundeswehr schützt die Menschenrechte",
sagt der Jugendoffizier.
"Jedes Land braucht eine Armee",
sagt der Jugendoffizier.
"Die Bundeswehr ist eine demokratische Armee",
sagt der Jugendoffizier... > lesen
"Friedens"forschung an Berliner Unis
"Unkritischer Umgang" mit Regierungsgeld
Die Kritik an Forschung im Dienst des Militärs wird lauter. Die Universitäten untersuchen nicht nur das Aufstandspotential Afghanistans, sondern auch Neuköllns.VON MARTIN SCHWARZBECK
Mit freundlicher Unterstützung Berliner Unis? Panzereinsatz in Afghanistan Foto: DPA
Die Kriegsforschung der Universitäten gerät unter Beschuss. "Es gibt einen erschreckend unkritischen Umgang mit Geldern des Verteidigungsministeriums", findet Anja Schillhaneck, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Abgeordnetenhaus. Peter Grottian, emeritierter langjähriger Professor für Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, kritisiert: "Das Otto-Suhr-Institut war ja früher eher für Frieden zuständig, hat sich als kritische Instanz gesehen. Das hat sich erheblich geändert, der Kontakt zur Friedensbewegung ist beinahe ganz abgebrochen."
Mit 27 Sportvereinen hat die Bundeswehr "Verträge zur Durchführung personalwerblicher Maßnahmen" abgeschlossen. Mit welchen Vereinen welche Kooperation abgeschlossen wurde, könne das Verteidigungsministerium nicht öffentlich machen. Der parlamentarische Staatssekretär verweist in seiner Antwort auf eine entsprechende Frage der Abgeordneten Ulla Jelpke im Januar 2010 darauf, dass die Bundeswehr und die Vereine "grundsätzlich Stillschweigen über die Vertragsinhalte" vereinbart haben. Die Werbemaßnahmen reichen von der Bandenwerbung über Vorbereitungsspiele gegen eine Bundeswehrmannschaft bis hin zu der Einbindung der Vereine in Aktivitäten der Wehrdienstberatung.
Bundeswehr Monitoring - Quelle:
Bundestag: Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs auf Schriftliche Frage der Abgeordneten Ulla Jelpke vom 18.01.2010, Drucksache 17/494, S. 42.
IMI-Studie
Nr. 02/2010 - 18.1.2010 - ISSN: 1611-2571
Die Eroberung der Schulen Wie die Bundeswehr in Bildungsstätten wirbt
von Michael Schulze von Glaßer
Dass die deutsche Armee an Schulen um Nachwuchs buhlt, ist nicht neu, sowohl qualitative als auch quantitativ hat die Werbung in den vergangenen Jahren aber enorm zugenommen: Feste Kooperationsabkommen mit Schulministerien der Länder werden unterschrieben, ganze Unterrichtsstunden von der Bundeswehr gestaltet und Klassenausflüge in die lokale Kaserne organisiert.
Die zunehmende Aktivität der Armee an Schulen in Deutschland ist die logische Konsequenz der Transformation der Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee hin zu einem offensiven, international tätigen Akteur. Bei den Schuleinsätzen geht es der Bundeswehr um zwei grundlegende Dinge: Zum einen braucht sie neuen Nachwuchs für die immer umfangreicheren Auslandseinsätze, zum anderen muss
die Bevölkerung auf Kurs gebracht werden. Dies geschieht schon in der Schule.
Diese Studie gibt einen Überblick über die Aktivität der deutschen Armee in zivilen Schulen der Sekundarstufen I und II (ab der Grundschule). Zunächst wird die aktuelle Situation beschrieben: Was hat sich in den letzten Jahren in der Thematik verändert? Anschließend werden die Hauptakteure – die Jugendoffiziere der Bundeswehr – und ihre Mittel zur Einflussnahme auf die Schülerinnen und Schüler beschrieben. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf vom Militär mitgestalteten Unterrichtsmaterialien und dem Simulationsspiel „POL&IS“ (Politik und internationale Sicherheit).
Bw-Beachen '09: Team- und Funsport-Event der Bundeswehr für Jugendliche
Neben der direkten Einflussnahme durch Bundeswehrangehörige an Schulen gibt es auch den Versuch über Werbeanzeigen und Texte in Schülerzeitungen auf sich aufmerksam zu machen, dies wird in einem weiteren Abschnitt dieser Studie behandelt.
Den Schluss bilden ein Abschnitt über das Engagement der Friedensbewegung, die Bundeswehr aus den Schulen zu drängen und der Versuch eines Ausblickes auf die zukünftige Entwicklung des Themas.
Vorab bleibt zu erwähnen, dass die Versuche der Bundeswehr an Schulen zu werben zwar ein nicht geringer Teil der werblichen Aktivitäten der Armee ausmachen, der Gesamtkomplex aber weit über
die Schulzäune hinaus geht und nicht nur Schüler betrifft – diese Studie behandelt daher nur einen kleinen Teil der gesamten Öffentlichkeits-und Nachwuchsarbeit der Bundeswehr.
Bundeswehr raus aus dem Klassenzimmer! – Gegen die Zusammenarbeit von Schule und Militär
Das FreiburgerBildungsstreikbündnis ruft zur Demonstrationam 23.01.2010 gegen die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Kultusministerium und der Bundeswehr auf.
Am 04.12.09 unterzeichneten das Kultusministerium Baden-Württemberg und die Bundeswehr eine Kooperationsvereinbarung um die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Jugendoffizieren zu intensivieren. Dabei sollen besonders im Rahmen der politischen Bildung Themen wie innere und äußere Sicherheit und „nationale Interessen“ stärker in den Fokus gerückt werden...
Demonstration gegen Bundeswehr in Klassenzimmern am 23.01.10 um 15 Uhr am Platz der alten Synagoge in Freiburg!
> lesen
Kriegsspiele im Klassenzimmer
Dutzende Jugendoffiziere werben an Schulen und Unis für weltweite Militäreinsätze der Bundeswehr
Von Michael Schulze von Glaßer *
Die deutsche Armee schließt immer mehr Kooperationsabkommen mit Landesschulministerien. Doch der Protest gegen diese unselige Zusammenarbeit von Militär und Schule wird lauter.
»Globale Konfliktvermeidung und Krisenbewältigung« sowie die »nationalen Interessen« Deutschlands sollen baden-württembergischen Schülern von nun an näher gebracht werden. Dazu unterzeichneten Kultusminister Helmut Rau (CDU) und Generalmajor Gert Wessels, Befehlshaber des regionalen Wehrbereichskommandos, am 4. Dezember vergangenen Jahres eine Kooperationsvereinbarung. Neben der Durchführung von Vortragsveranstaltungen in Klassenzimmern werden die 94 hauptamtlichen Jugendoffiziere der Bundeswehr - junge, rhetorisch geschulte Soldaten mit Führungserfahrung - nun auch in die Aus- und Fortbildung von Referendaren und Lehrkräften eingebunden.
Zudem bietet die Bundeswehr den Lehrkräften sowie Vertretern der Schulaufsicht Besuche in militärischen Einrichtungen an. Es ist die bundesweit vierte Kooperationsvereinbarung zwischen der Bundeswehr und einem Landesschulministerium...
In letzter Zeit scheint die Bundeswehr überall zu sein: Egal, welchen Medien wir gerade Aufmerksamkeit schenken, sein es Radio, Zeitung, Internet oder Fernsehen, überall werden wir unangenehm von ihr überrascht.
Der nette Arbeitgeber von nebenan?
Ein Berliner Radiosender bringt regelmäßig einen Werbespot der Bundeswehr, welcher dann auf eine ihrer Internetseiten verweisen soll. In der Jugendzeitung „Spiesser“, welche kostenlos in nahezu jeder Berliner Schule zu finden ist, läuft genau das gleiche Spiel ab. Hier werden immer wieder ganzseitige Anzeigen des „Arbeitgebers Bundeswehr“ veröffentlicht. Und bei der Sendung „TV Total“ etwa war die Big Band der Bundeswehr vier Tage zu Gast.
Es ist klar: Die Bundeswehr wirbt nicht ohne Grund in Medien, die vor allem ein junges Publikum ansprechen wollen. Die Streitkräfte der BRD suchen dringend Nachwuchs. Und wie rekrutiert man am besten Teenager? Indem man als souveräner, jugendfreundlicher Arbeitgeber auftritt...
IMI-Studie 2007/05 - in: AUSDRUCK (April 2007) PR-Strategien der Bundeswehr
in Zeiten von Jugendarbeitslosigkeit und "Hartz IV"
Die Bundeswehr (Bw) spannt ein feines Netz über die ganze Gesellschaft. Ihre Strategien zielen auf mehr oder weniger subtile Beeinflussung aller Menschen im militaristischen Geist. Dabei richtet sich die PR-Arbeit der Bundeswehr keineswegs nur, aber schwerpunktmäßig auf Jugendliche, insbesondere die Arbeiterjugend. Die Bundeswehr bedient sich bei ihrer Einflussarbeit professioneller Apparate aus Forschern und PR-Experten, aber auch "unabhängiger Journalisten", Fernsehstationen, diverser staatlicher und halbstaatlicher Stellen sowie Städten und Kommunen. Dabei geht es allgemein gesprochen um Deutungshoheit über die Auslands- und Kriegseinsätze der Bundeswehr, um ein "normales", positives Image der Streitkräfte und im Speziellen um Nachwuchswerbung, also um Rekrutierung von Kanonenfutter für aktuelle und künftige Kampfeinsätze in aller Welt.
Im Rahmen dieser Studie werde ich auf folgende Aspekte eingehen:
1. Nachwuchswerbung und Propaganda in den Schulen und der Öffentlichkeit
2. Rolle und Aufgaben der Jugendoffiziere
3. Wo die Daten hingehen… und wozu sie verwendet werden
4. Spezielle Lockangebote für arbeitslose Jugendliche
5. Ausblick: Zwangsverpflichtungen durch die Bundeswehr?
6. Plädoyer für eine stärker antimilitaristische Friedensbewegung... http://www.imi-online.de/download/IMI-Studie2007-05-PRStrategien.pdf
Schüler gegen Bundeswehr-Werber
Michael Schulze von Glaßer - Die Landesschülervertretung Nordrhein-Westfalen hat auf ihrer Landeskonferenz einem Antrag gegen die Einsätze von Bundeswehr-Werbern an Schulen zugestimmt.
Mit großer Mehrheit sprachen sich die Schülerinnen und Schüler am Sonntag auf der Landesdelegiertenkonferenz der Schülervertretungen Nordrhein-Westfalens für ein Verbot von Bundeswehr-Rekrutierungsversuche an Schulen aus. „Darunter fällt auch jedwede Werbung: von Aufklebern über Plakate bis hin zu Informationsbroschüren“, heißt es in dem Antrag des Landesvorstands.
Ein Jugendoffizier scharte am 22. Mai 2008 am Reinhard Mohn Berufskolleg Schüler bei einer Bundeswehr-Werbeveranstaltung um sich.
Dem Beschluss ging am Vortag ein Workshop über die Eroberung von Bildungsstätten durch das Militär voran...
Die meisten haben sie schon einmal gesehen:
die adrett gekleideten Herren in Uniform, die mit allen Mitteln versuchen, uns die Sinnhaftigkeit der Bundeswehr zu erläutern. Ob mit hübschen Schaubildern, verlockenden Klassenfahrten in die Kaserne oder den sogenannten POL&IS-Strategiespielen - die Linie ist klar: Wenn Bundeswehrsoldaten künftig in aller Welt für "Humanität" und "Freiheit" kämpfen, muß auch der einfache Schüler strammstehen. Wenn Bundeswehrsoldaten wieder stolz im Ausland Uniform tragen, muß auch an der "Heimatfront" Ruhe herrschen. Und wenn SchülerInnen nicht einsehen wollen, daß Soldaten eigentlich schon immer nur den Frieden wollten und daß die eigentliche Aufgabe der Bundeswehr in der Bekämpfung von Hochwasser liegt, dann kommt der Presse- und Informationsstab von jeweiligen Kriegsminister zum Einsatz.
Inhalt:
Gehirnwäsche in Uniform. Über die Arbeit von Jugendoffizieren der Bundeswehr
Der Ausspruch, daß die Bundeswehr die Schule der Nation sei, ist mittlerweile zum geflügelten Wort geworden. Und doch hat die "Schule der Nation" viele Gemeinsamkeiten mit der anderen Schule, so wird z.B. in der einen über die jeweils andere informiert. Für die Bundeswehr arbeiten in den Schulen die sogenannten Jugendoffiziere. Im Informations- und Pressestab des Verteidigungsministeriums werden die Einsätze der Jugendoffiziere in Schulen ebenso geplant wie die wehrpolitischen Seminare für LehrerInnen und die Zusammenarbeit mit den Bildungs- oder Kultusbehörden.
Soldatenleben. Ich bin nichts, kann nichts, gebt mir eine Uniform!
In der Grundausbildung erlernt der Rekrut alles, was er als Soldat können muß. Denken gehört nicht dazu, aber Funktionieren. Das Prinzip von Befehl und Gehorsam beschreibt dies ziemlich treffend. Ein Vorgesetzter gibt einen Befehl, und der Rekrut hat ihn auszuführen. Vorgesetzte sind alle, die bereits länger Soldat sind und dieses Prinzip verinnerlicht haben. Dann lernt mann wie ein Soldat zu gehen -Marschieren im Gleichschritt-, zu stehen -Strammstehen-, zu grüßen und zu sprechen. "Gruß, Meldung, Gruß erspart Ärger und Verdruß".
Rechtsextremismus in der Bundeswehr. Warum eigentlich nicht?
Wenn man der derzeitigen Medienkampagne Glauben schenkt, scheint sich die Öffentlichkeit endlich mit dem Problem "Rechtsradikalismus" zu befassen: Brandenburgs Jugend sei zu mindestens einem Drittel faschistisch, Nazi-Rock und rechtsextreme Bildungswerke seien Motoren einer Zunahme von rechtsextremen Gewalttaten, und nicht zuletzt wird Woche für Woche ein neuer Einzelfall aus Rühes starker Truppe präsentiert. Doch die Medien-Hysterie zum angeblich neuen "rechtsradikalen Gewalt-Phänomen" ist geheuchelt.
In einer Woche die Welt ordnen - so, wie sie schon immer war. Klassenfahrten zur Bundeswehr.
Seit einigen Jahren veranstaltet die Bundeswehr einwöchige Fahrten mit Schülerinnen und Schülern in eine Kaserne, um dort Politik und Internationale Sicherheit zu spielen. Das interaktive Spiel "Politik und internationale Sicherheit" (POL&IS) läßt die TeilnehmerInnen die Regierenden der Welt spielen. Ziel ist es, auftretende internationale Konflikte im Interesse der jeweiligen Nation zu meistern - ganz wie im richtigen Leben. Diese Fahrten sind mittlerweile wichtiger Bestandteil des Politikunterrichts geworden und haben laut Eigenwerbung nur insofern mit der BW zu tun, als daß diese alles bezahlt.
Jagt die Armee aus den Schulen. SchülerInnen gegen Wahnsinn.
Die Bundeswehr macht mobil und rückt an die vorderste Front, um für ihren Krieg zu werben. Dafür kommt sie sogar direkt zu den umgarnten zukünftigen Soldaten: in die Schulen. Jugendbildungsoffiziere (JBOs) der Bundeswehr tun so manches, um ihr in letzter Zeit etwas angeschlagenes Image aufzupolieren. Da wird die raffinierte deutsche Kriegstechnologie lobpreist, und das tolle Gefühl, einen Panzer unterm Hintern zu haben.
Wenn ein Jugendoffizier in deine Schule kommt, ist es sinnvoll, schon im vorhinein mit Zeitungen und Flugblättern (Vorschlag siehe Broschüre) die anderen SchülerInnen für eine Kritik an Bundeswehr und Krieg zu gewinnen. Weitere Vorschläge für Maßnahmen gegen die Armee in der Schule findest du auch in der Broschüre.
Um die SchülerInnen nicht einseitig vom rhetorisch geschulten Jugendoffizier beeinflussen zu lassen, bieten sich auch gern AntimilitaristInnen von JD/JL an, um beim Klassengespräch die Gegenposition zum Soldaten stark zu machen. Melde dich einfach online bei uns, oder wende dich an unser Büro.
Die Texte dieser Rubrik sind auf dem aktuellen Stand der Wehrpflichtpraxis und -gesetzgebung und führen chronologisch durch alle Stationen (Erfassung, Musterungsvorbereitung, Musterung, EUF, Kriegsdienstverweigerung, Vorbenachrichtigung, Einberufung), die ein Wehrpflichtiger durchläuft, bevor er einberufen wird. Darüber hinaus gibt es ausführliche Hinweise für Reservisten, zu den Ersatzdiensten und zur Totalverweigerung. Verfasst wurden sie von Mitarbeitern der Arbeitsstelle, die seit vielen Jahren auch als Berater für Kriegsdienstverweigerer tätig sind.
Wir haben versucht, Licht in den Dschungel der Zwangsdienste zu bringen – aus Sicht der Betroffenen und in voller Sympathie für diejenigen, die sich wehren wollen... > www.asfrab.de/wehrpflichtinfos.html
Bei dieser Broschüre handelt es sich um die gekürzte Fassung einer
Gemeinschaftsproduktion des Internationalen Arbeitsamts IAA/International
Labour Office, ILO, Genf, Schweiz) und Lynne Rienner Publishers, Colorado,
United States, mit dem Originaltitel: Young soldiers: Why they choose to fight.
(C) 2004 International
Labour Organization. (Siehe Anzeige auf der Rückseite dieser
Broschüre). Aus Platzgründen verzichtet die deutschsprachige Kurzfassung
auf Fußnoten. Wir verweisen auf die englischsprachige Originalfassung.
Deutsche autorisierte Fassung (C) 2004:
terre des hommes, Osnabrück; Quäker-Hilfe Stiftung, Bielefeld
Übersetzung: Marianne Landzettel-Kunz
Redaktion: Andreas Rister kindersoldaten-studie.pdf