Alltag und Krieg
 
  Home
  Aktuelle Nachrichten
  Nachrichten - 1. Halbjahr 2010
  Aufrufe und Einladungen
  Armut, Hunger und Krieg
  Atomenergie & Krieg
  Gender, Militarisierung und Krieg
  Folter und Krieg
  Imigration, Flucht und Krieg
  Jugend, Schule, Forschung und Krieg - 2
  Jugend, Schule, Forschung und Krieg
  Kinder und Krieg
  => Ein Überblick
  => Kindersoldaten und Kleinwaffen
  => Kinder, Landminen und Streumunition
  => Ehemalige Kindersoldaten als Flüchtlinge in Deutschland
  => Millionen Kinder auf Grund von Kriegen vertrieben
  => Warum sie Soldat werden
  => Obama verweigert US-Beitritt zur Konvention gegen Landminen
  => Kriegsspielzeug
  => Kindersoldat in Guantánamo
  Klima, Umwelt und Krieg
  Kirche und Krieg
  Medien und Krieg
  Medizin und Krieg
  Soldaten, Krieg(sdienst) & Aufstandsbekämpfung
  Sozialabbau und Rekrutierungsstrategien der Bundeswehr
  Wirtschaft, Rüstung & Krieg
  Überwachung, Kontrolle & Krieg
  Innere Aufrüstung
  EU - Militarisierung
  Weltraum, Militär und Krieg
  Geopolitik und - strategie
  NATO
  Zukünftige Kriege
  Kontakt
  Protest und Widerstand
  Regelmäßige Ereignisse
  Gelöbnisse und "Helden"gedenken
  Militarismus, Faschismus & Geschichte
  Feindbildung
  Philosopie und Debatte über den Krieg
  Wehrtechnik
  Nachrichten Archiv 09
  Archiv 08
  Topliste
  Impressum
  Counter
  Links
  Unsortiert
  Ostermärsche
  Antimilitaristische Satire - Volksverhetzung und Beleidigung
  Krieg - Recht
  Rebellisches Zusammenkommen
  Kriegspropaganda?
  Bundesamt für Zivildienst soll antimilitaristische Perspektive erklären
  Wir über uns
  Jugendoffitiere: Anträge und Stellungnahmen
  Farbe bekennen
  Rechtliches
  Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges-Ärzte in sozialer Verantwortung
  Bodenschatzvorkommen in Afghanistan
  HusumA
  Die UN und der neue Militarismus (Teil II)
  Globaler Ausnahmezustand
  Geheimakten über Afghanistan
  Der Afghanistan-Konflikt - Link: Kooperation für den Frieden
  Abschied vom Luftkommando - Münster
  1. Panzerdivision
  Kriegsforschung an den Hochschulen
  Sommerbiwak 2010
  Einsatz strategischer Provokateure ?
  Die Panikmacher
  Verteidigungspolitischen Richtlinien 2011
  Neuausrichtung deutscher Militärpolitik
  Fragekatalog an Bundeswehr
  Internationale Kampagne gegen die kriegerische Normalität
  Libyen: Verstöße gegen UNO-Mandat (nicht unter NATO-Führung)
  Ex-Soldaten solidarisieren sich mit Occupy-Protesten
  Zusammenarbeit von Polizei, Militär und dem Geheimdienst
  Larzac - Widerstand Südfrankreich von 1971-1981
  Bundeswehrnachwuchs
  Belohnung nach Massaker
  Ideengeschichte des Pazifismus und Antimilitarismus
  Kampfdrohnen für die Bundeswehr
  Playlists für reale Ego-Shooter
Kriegsspielzeug


 

Idee

 

Die Idee zu unserer Ausstellung »Kriegsspielzeug in Ost und West« entstand im Rahmen einer Übung am Institut für Allgemeine Pädagogik/Schwerpunkt Museumspädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin im Sommersemester 2005. Beide deutschen Staaten wurden zunächst als Staaten ohne Militär gegründet. Kriegsspielzeug wurde im Falle der DDR mit dem Aufbau der NVA eingeführt, in der jungen Bundesrepublik waren zunächst die Militärs der Besatzungsmächte, insbesondere der USA, Vorbild für Kriegsspielzeug.

Konzept

 

Die Ausstellung zeigt Spielzeug, das »konventionellen« Krieg abbildet – die gezeigten Objekte repräsentieren zeitgenössisches Militär und Krieg. Mittelalterliche Ritterspiele, Cowboy & Indianer, Science-Fiction- und Fantasy-Spielzeug werden hier nicht berücksichtigt. Weiterhin beschränkt sich die Ausstellung auf Spielzeugfiguren und -fahrzeuge. Karten- und Brettspiele, Computerspiele und Modellbau werden nicht miteinbezogen.

Die eigentliche »Ausstellung« ist visuell konzipiert: Die virtuellen Vitrinen sind bestückt mit Abbildungen von Objekten und Dokumenten. Die Vitrinen widmen sich der frühen Bundesrepublik, den 1970/80er Jahren und der Friedensbewegung in der Bundesrepublik, dem Kriegsspielzeug in den DDR-Kindereinrichtungen und schließlich der Präsenz von Militär auf verschiedenen Ebenen der DDR-Gesellschaft und der Kritik daran.

Außerdem gibt es einen theoretischen Teil, in dem unsere Ausstellung in die Geschichte der beiden deutschen Staaten und deren Erziehungskonzeptionen eingebettet wird. Darüber hinaus enthält die Ausstellung mit ihrem Oral-History-Projekt einen interaktiven Teil. Hier können einerseits Beiträge von Zeitzeugen gelesen werden, andererseits sind alle Besucher eingeladen, ihre persönlichen (Nicht-)Erfahrungen mit Kriegsspielzeug einzubringen und somit die Ausstellung laufend zu vervollständigen...



> www.kriegsspielzeug.org/

 
Cartoon: Kriegsspielzeug (large) by Jan Tomaschoff tagged kriegsspielzeug,krieg,spielzeug,erziehung,familie

Zur historischen Funktion von Kriegsspielzeug

War Kriegsspielzeug im 17. Jahrhundert noch Lehrmittel für Königssöhne, das dazu diente, die Thronfolger in ihren künftigen Aufgabenbereich als oberste Kriegsherrn und Befehlshaber einzuweisen, so hat sich bereits im 18. Jahrhundert Kriegsspielzeug zum Massenspielzeug entwickelt. Durch den Übergang von Söldnerheeren zu Nationalarmeen (zunächst in Frankreich) kann die Ausbreitung von Kriegsspielzeug in Zusammenhang gesehen werden mit der Notwendigkeit, breitere Schichten zur Zustimmung zu Kriegen zu bewegen, Zinnsoldaten, die in verbilligten Massenproduktionen hergestellt wurden, waren der vorherrschende Typus des Kriegsspielzeugs. Im 19. Jahrhundert gab es bereits Nachbildungen aller Armeen der Welt. Kriegsspielzeug wurde gezielt zum Geschichtsunterricht herangezogen und diente der ideologischen Festigung der Heranwachsenden.

Die historische Belehrung, die Information über aktuelles Weltgeschehen und die neuen Waffentechnologien, aber auch die Erziehung zu frühzeitigem Drill und Exerzier-Reglement standen dabei im Vordergrund.

Zinnsoldaten (c) dpa

 

Der Umgang mit Kriegsspielzeug war zunächst eine Erscheinung von adeligen und bürgerlichen Kreisen. Dies änderte sich jedoch spätestens in der Vorphase des 1. Weltkrieges. Kriegsspielzeug wurde in der Vergangenheit von den Erwachsenen immer als Einstimmung und Vorbereitung auf kriegerische Auseinandersetzung verstanden. "Wehrspielzeug ist Lehrspielzeug, das im Dienst der Wehrhaftmachung der deutschen Jugend steht, ebenso wie der Dienst in der HJ und die vormilitärische Ausbildung."

"Die Erziehung der Jugend kann deshalb nicht früh genug in diesen wehrhaften Geist einsetzen und spielend sollen die Jungen in ihre spätere Rolle als Soldat eingeführt werden."

Diese Zusammenhänge wurden, zumindest in der Vergangenheit, klar gesehen, was wohl auch mit bewirkte, daß nach dem 1. und 2. Weltkrieg Kriegsspielzeugimmer vom Spielwarenmarkt verschwand.

"Nach dem 1. Weltkrieg wurden verstärkt Schriften gegen Kriegsspielzeug verfaßt, und das Kriegsspielzeug verlor an Popularität, die Firmen stellten sich auf ziviles Spielzeug um."

Doch diese ablehnende Haltung hielt nie lange an. Sowohl in den 20er Jahren, als auch bereits 1950 wurde wieder Kriegsspielzeug produziert. Dies war auch der Anlaß, daß sich 1950 das Plenum des deutschen Bundestages zum 1. Mal mit dem Thema Kriegsspielzeug befaßte.

Mit nur wenigen Gegenstimmen wurde ein Antrag angenommen, der die Bundesregierung ersuchte, "Herstellung und Vertrieb von Kriegsspielzeug jeglicher Art in dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zu verhindern" und "bei der Alliierten Hohen Kommission darauf hinzuwirken, daß die Abgabe oder Überlassung von Kriegsspielzeug jeglicher Art durch Angehörige der Besatzungsmacht an deutsche Kinder in Zukunft unterbleibt."

Praktische Konsequenzen hatte diese Entschließung jedoch keine, da die Beratungen in den entsprechenden Ausschüssen zu keinem Ende kamen.

Zumindest zu diesem Zeitpunkt (1950) wurde auch im Parlament von einer negativen Wirkung von Kriegsspielzeug auf die Entwicklung der Kinder ausgegangen: "Zweifellos erzieht das Kriegsspielzeug zur Glorifizierung des Krieges und vor allem dazu, den Mord, die Tötung eines Menschen, wenn er als Gegner auftritt, leicht hinzunehmen..."

Nahm man bei dieser Debatte noch Auswirkungen auf politische Einstellungen an, so beschränken sich neuere Bundestagsanfragen und Antworten auf die pädagogisch/psychologische Dimension, etwa auf die Frage eines Zusammenhanges zwischen Kriminalität und dem Spiel mit Kriegsspielzeug.

Günther Gugel: Erziehung und Gewalt. Waldkirch 1983, S. 841.
Geschichte, Käthe Kruse

Die - aus heutiger Sicht - gedankenlose Selbstverständlichkeit, mit der das "Kriegshandwerk" auf das Kinderspiel übertragen wurde, kommt in einem Brief von Käthe Kruse, die damals ihren Ruf als "Puppenkünstlerin" längst begründet hatte, zum Ausdruck, den sie anläßlich der Fertigstellung ihrer "Beweglichen Soldaten" schrieb: "... Mein Mann hatte mir gesagt, ich solle nun Soldaten machen. Das war natürlich, denn man denkt jetzt nur an Soldaten... Die ganze Phantasie ist ausgefüllt mit allem was unsere Soldaten tun, immer sieht man sie. Und wenn man Soldaten macht, dann müssen sie alles tun können, was die draußen tun. Das war klar. Alles mußte man damit machen können. Fein mußte es sich damit spielen lassen! Der Phantasie alle Möglichkeiten geboten werden, den Soldaten in jede Stellung zu bringen, die der vorschwebenden Situation entspricht. Genau entspricht..."

Neue Westfälische 16.3.79

Quelle: www.friedenspaedagogik.de/themen/kriegs_und_gewaltspielzeug/zur_historischen_funktion_von_kriegsspielzeug

Eine PDF-Version dieser Seite herunterladen

 

Zur Wirkung von Kriegs- und Gewaltspielzeug

Wie Kinder den Umgang mit Gewaltspielzeug verarbeiten

 

gg_gesellschafter_200.jpgGehören Panzer ins Kinderzimmer? Seit einigen Jahren steht Kriegsspielzeug bei Kindern und deren Eltern wieder hoch im Kurs. Experten sehen in der weiblichen Übermacht, die Jungs in ihrer Sozialisation oft erleben, eine Ursache für “Die Rückkehr des Kriegsspielzeugs“, berichtet 3SAT.DE. Virtuelle Killerspiele, Kampfhubschrauber oder Panzer ließen der Fantasie der Kinder Freiräume, ihre Alltagserlebnisse nachzustellen und verträgliche Lösungen zu finden, meinen die Befürworter von Kriegsspielzeug.

Günther Gugel, Pädagoge, mischt sich heute im Tagebuch in die Debatte ein. Er warnt vor einer Verharmlosung von Gewaltspielzeug, die seiner Meinung nach ein veraltetes Abbild von Männlichkeit, Macht und Geschichtsverständnis darstellen.

Gastkommentar von Günther Gugel bei “Die Gesellschafter”:  ‘Ist Kriegsspielzeug harmlos?’ weiterlesen

 


 

www.welt.de/kultur - 15. Februar 2007:

Geschichte

Endlich wieder Kriegsspielzeug

(3)
Von Matthias Heine 15. Februar 2007, 17:36 Uhr

Die Spielzeugfirma Märklin baut jetzt auch Panzer. Früher schlugen pazifistische Rollkomandos Schaufensterscheiben ein, wenn Geschäfte Schlachten präsentierten. Das ist vorbei. Eine schleichende Remilitarisierung steht trotzdem nicht bevor.
 

Spielwarenmesse Nürnberg - "4MFOR"
Foto: DPA

Märklin baut auch Panzer

 

 

Als man uns in den siebziger Jahren den Spaß am Kriegsspielzeug verdarb, waren wir leider noch zu klein, um so lautstark zu jammern. Und die Rhetorik des Lobbyismus war uns noch nicht so vertraut, dass wir auf die Idee gekommen wären, deshalb gleich den Untergang von Demokratie und Freiheit an die Wand zu malen.

Wenn jetzt der Spielzeug-Eisenbahn-Hersteller Märklin ankündigt, wieder Panzer in sein Sortiment aufzunehmen, dann erinnert das an einen großen Kulturkampf der Brandt-Schmidt-Epoche. Bis zu jener Zeit fand man in fast jeder deutschen Fußgängerzone mehrere Spielwarengeschäfte, deren Besitzer stolz ihre Schaufenster mit nachgestellten Schlachten dekorierten. Sie mussten nicht damit rechnen, dass ihnen pazifistische Rollkommandos die Scheiben einschlugen. Die Bandbreite reichte von Zinnsoldaten (damals schon ein eher abseitiger Rentner-Sammelgegenstand), die in die Schlacht von Leuthen zogen, bis hin zu Plastik-Rommel gegen Plastik-Montgomery im Wüstensand.

Neuere Kriege waren eher selten: Vietnam war auch bei Kindern nicht populär und Korea vergessen. Nicht mal den Sechs-Tage-Krieg konnte man im Kinderzimmer nachspielen. Sehr zu unserem Bedauern, denn Moshe Dajan mit seiner Augenklappe fanden wir cool - aber natürlich kannten wir dieses Wort noch nicht...
 

Foto: dpa

Das Modell eines Militär-Fahrzeugs der Bundeswehr (Spur 1 LKW 7T GL MIL) aus der neuen Produktlinie "4MFOR" (Metal Military Mission by Märklin) der durch Modelleisenbahnen bekannten Firma Märklin, steht am Samstag (03.02.2007) auf der Spielwarenmesse in Nürnberg (Mittelfranken). Die neue Produktlinie 4MFOR von Märklin umfasst verschiedene Bundeswehrfahrzeuge. Noch bis zum 6. Februar präsentieren sich auf der Nürnberger Spielwarenmesse rund 2760 Aussteller aus rund 60 Ländern. Foto: Daniel Karmann dpa/lby +++(c) dpa - Bildfunk+++

> lesen

 


Ankündigungen (siehe: Aufrufe und Einladungen)  
  Zur Zeit sind Soldaten der Bundeswehr in folgenden Ländern im Einsatz:

Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Afghanistan, Usbekistan ,Sudan
Horn von Afrika (Djibouti) und vor den Küsten Libanons und Somalias

_________________________________________


Zahlreiche Werbetermine der Bundeswehr findet ihr unter:

www.kehrt-marsch.de

_______________________________________
 
Besucher 360164 Besucher (759301 Hits)
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden